Bauernproteste, nein, danke, die konnte die Ampel am Jahresanfang nun wirklich nicht gebrauchen. Könnte ja sein, dass das ansteckend ist und immer mehr Bürger auf die Barrikaden gehen – die katastrophale wirtschaftliche Lage gab Grund genug dazu. Also musste flugs eine Story her, die ablenkte. Zum Glück hatte da das in Teilen staatlich finanzierte Medienportal Correctiv ein zwielichtiges Potsdam-Märchen in der Hinterhand; es wurde passgenau am 10. Januar 2024 veröffentlicht.

Seither hagelt es Preise für die angeblich gelungene Recherchearbeit. Kein Ende in Sicht.

Erst jüngst wurde dem Correctiv-Team der undotierte Preis «Journalistinnen und Journalisten des Jahres» von der Branchenzeitschrift Medium Magazin verliehen.

In der Begründung ist unter anderem zu lesen: «Der Mut des Teams zu dieser ausserordentlichen Recherche hat Anfang 2024 das gesellschaftliche Thema des Jahres gesetzt: die tatsächlichen Gefahren von Rechtsextremismus in Deutschland.» Und: «Der Bericht wurde zur Initialzündung einer bislang einzigartigen Protestwelle in Deutschland.»

Allein: Die Begründung der Jury zeigt, dass hier nächste Unwahrheiten verbreitet werden. Kein Wunder: Man muss sich weiter in Widersprüche verstricken, um eine existente «Lüge» aufrechtzuerhalten.

«Einzigartige» Protestwelle? Nun gäbe es da andere Beispiele in der Geschichte Deutschlands, die tatsächlich Gewicht hatten und etwa zum Fall der Mauer beigetragen haben. «Tatsächliche Gefahren von Rechtsextremismus in Deutschland»? Man könnte meinen, die NSU wäre wiederauferstanden. Tatsächlich aber trafen sich 25 Leute, um vorrangig ein Konzept zu entwickeln, wie man ein Netzwerk aus rechtspolitischen Influencern ausbauen und finanzieren kann.

«Mut»? Könnte man durchgehen lassen, wenn man undercover bei den Taliban recherchiert hätte. «Recherche»? Da sollte man sich besser am Team Wallraff orientieren. Was Correctiv vorgelegt hat mit seinem auf suggestiven Behauptungen basierenden Bericht, ist im Grunde nichts weiter als ein filmszenisch ausgeschmückter Kommentar.

Eine Fehlannahme ist auch, dass der unter dem Titel «Geheimplan gegen Deutschland» veröffentlichte Bericht allein grosse Wellen geschlagen hätte. Dass es gelungen ist, damit eine massive Kampagne gegen die AfD zu starten und eine Protestwelle «gegen rechts» auszulösen, ist der beachtlichen Unterstützung durch den politmedialen Komplex zu verdanken. Er war es, der den windigen und durch und durch journalistisch unseriösen Bericht skandalisierte – und zu einer grossen rechtsextremen Gefahr aufblähte. Inzwischen haben Gerichte SWR, ZDF und NDR entsprechende Falschbehauptungen untersagt.

Bis heute haben die etablierten Medien diesbezüglich keine eigene Recherche angestellt. Die Grusel-Story wird weiterhin blind übernommen, weil es der eigenen Agenda dient. Auch das Medium Magazin reiht sich da nun ein. Man feiert sich mal wieder selbst. Für einen Journalismus, der längst zu Grabe getragen wurde.