Zum 1. Januar 2024 soll das Bürgergeld in Deutschland bekanntermassen noch einmal ordentlich angehoben werden. Statt bisher 502 Euro Regelsatz pro erwachsenen Bürgergeldbezieher soll es dann 563 Euro geben. Ein Anstieg um rund 12 Prozent und damit etwas, wovon die meisten Arbeitnehmer in Deutschland nur träumen können. Auch die Leistungen für Kinder in den sogenannten Bedarfsgemeinschaften steigen deutlich an.

Bereits jetzt berichten einzelne Branchen von zahlreichen Kündigungen, weil es sich angesichts der Hartz-IV- und Bürgergelderhöhungen für immer mehr Menschen in Deutschland schlicht nicht mehr lohnt, arbeiten zu gehen. Dazu kommt, dass es neben den Regelsätzen zahlreiche Zusatzleistungen gibt, wie die Übernahme der Kitakosten, des Schulessens oder auch der Schulmaterialien, die dem durchschnittlichen Arbeitnehmer nicht zustehen.

Der fehlende Anreiz zur Jobaufnahme ist auch und vor allem ein Problem in Hinblick auf die Integration von Zuwanderern in den deutschen Arbeitsmarkt. Ein aktuelles Beispiel, das gerade in den sozialen Medien kursiert, zeigt das ganze Ausmass. Es zeigt ein Schreiben des Landkreises Marburg-Biedenkopf an eine achtköpfige Familie. Die Familie kommt jetzt bereits auf rund 3800 Euro netto. Dazu kommen Mietkosten, die ebenfalls übernommen werden. Diese dürften bei einer Familie dieser Grösse problemlos über 1000 Euro liegen, sodass für die Familie Pi mal Daumen 5000 Euro im Monat fällig werden. 2024 steigen die reinen Regelsatzleistungen dann auf fast 4000 Euro an.

Zum Vergleich: Das deutsche Durchschnittsgehalt liegt aktuell bei 4105 Euro brutto. Abzüglich Steuern bleiben einem deutschen Arbeitnehmer mit Kindern davon weniger als 3000 Euro. Davon muss er aber auch alle seine Lebenshaltungskosten selbst bestreiten. Man merkt allein daran, dass die Rechnung vorne und hinten nicht aufgeht. Und das längst nicht mehr nur für Geringverdiener, sondern auch für die Mittelschicht. Zwangsläufig braucht es in jeder Familie mit Kindern, in der gearbeitet wird, einen Zweitverdiener. Eine Not, die Bürgergeld-Empfänger nicht kennen. Ihr Einkommen steigt mit der Kinderzahl.

Fest steht: Ein wenig bis gar nicht qualifizierter Zuwanderer aus Afghanistan oder Syrien wird mit seiner Hände Arbeit in Deutschland nie so viel verdienen, wie er durch das deutsche Bürgergeld für seine Familie erhält. Und dann braucht man sich auch nicht wundern, weshalb trotz der Tatsache, dass in Deutschland mittlerweile knapp vier Millionen Menschen mehr leben als noch vor ein paar Jahren, immer noch genauso viele Stellen unbesetzt bleiben wie vorher. Zwei von drei Syrern arbeiten acht Jahre nach der ersten grossen Flüchtlingskrise noch immer nicht. Bei den Afghanen sieht es nicht besser aus, und auch die Ukrainer bleiben weit hinter den Erwartungen zurück.

Es wird wohl Zeit, ein Denkmal für diejenigen zu errichten, die überhaupt noch in Deutschland arbeiten gehen.