Die Forderung, Frauen zurück an den Herd zu schicken, ist in westlichen Ländern nicht mehr zeitgemäss. Um dafür zu sorgen, dass weibliche Wesen die Öffentlichkeit nicht mehr mit ihrer Anwesenheit belästigen, heisst die Devise heute: Lasst uns ein Kalifat errichten.

Klar landen sie dann nicht nur unter dem Schleier, sondern wieder in der Küche, aber da gehören sie doch hin, nicht wahr?

Auch das ZDF sieht im Kalifat «die Lösung» schlechthin und weist Frauen darauf hin, dass sie sich zudem das Geld für den Friseur sparen würden. Auch andere Vorteile werden genannt: Alle würden endlich vom Alkohol loskommen, es würden GEZ, Gender-Gaga und «lästige Demokratie» abgeschafft, und durch Hinrichtungen erübrigten sich die Kosten für Gefängnisplätze.

Keine Sorge, das ist «nur» Comedy. Das «Browser Ballett» macht sich hier auf Kosten der GEZ-Zahler lustig über die Befürchtungen von zahlreichen Bürgern, es könnte aufgrund der nicht enden wollenden Migration in Deutschland ein Kalifat errichtet werden. Übertrieben? Schaut man auf die Strassen, dann muss man nicht lange suchen: Auf zig Demonstrationen dürfen diese Forderungen von obsessiven Kalifat-Fans längst ungehemmt hinausgebrüllt werden.

Zur Sprache bringt das beispielsweise auch AfD-Chefin Alice Weidel, und sogar die amerikanische Rechte warnt in einem Info-Clip vor dem «Islamic State of Germany». Bekanntermassen beobachtet Michel Houellebecq schon seit Jahren derartige Entwicklungen in seinem Heimatland Frankreich, man denke an entsprechende Schilderungen in seinem Roman «Unterwerfung».

Nun sind freilich dem Humor keine Grenzen gesetzt. Nur wird dieses Mittel hier eingesetzt, um bedrohliche Entwicklungen runterzuspielen, anstatt sie endlich – denn die öffentlich-rechtlichen Sender sind da auffallend zurückhaltend – ernst zu nehmen.

Zum Vergleich: Die Lieblings-Ideologie der Links-Grünen, die Angst vor dem Klimawandel, würde das ZDF bestimmt nicht veralbern. Hier passiert genau das Gegenteil: Die angebliche Bedrohungslage wird überdramatisiert.

Wollte man eine scherzhafte Antwort versuchen, könnte man dem ZDF gratulieren, dass es immerhin der Frau noch ihren Platz zuordnet, während man im Deutschen Bundestag in Geschlechterfragen vollends den Kompass verloren hat, wie die Debatte um Markus Ganserer zeigt.

Allein: Der Scherz mag nicht gelingen. Das Lachen bleibt im Halse stecken.