Berlin hat seit rund einer Woche einen neuen «Queer-Beauftragten». Er heisst Alfonso Pantisano und verarbeitet in seinem Amt offensichtlich sein persönliches Trauma.

Nach seinem Outing als homosexuell wurde Pantinsano einst von seinen Eltern aus dem Haus geworfen. Nun dreht er den Spiess um: Er verklagt im grossen Stil Journalisten, die nicht nach seinem Gusto schreiben.

Dabei verliert die «Ansprechperson Queeres Berlin für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt» – so der offizielle Titel – keine Zeit. Soeben hat er Julian Reichelt angezeigt, den Ex-Chefredaktor der Bild und heutigen Herausgeber eigener Medien.

Reichelt hatte die Regenbogenflagge vor dem Berliner Polizeipräsidium als Solidaritätsaktion für eine «totalitäre Ideologie» bezeichnet. Für Alfonso Pantisano ist das «Volksverhetzung».

Post von der Justiz erhält auch die Journalistin Judith Sevinç Basad. Diese hat sich erdreistet, eine Dokumentation mit dem Titel «Trans ist Trend: Wie eine Ideologie unser Land verändert» zu drehen.

Dass eine Medienschaffende mit Aktivisten, betroffenen Eltern und Lehrern spricht, um eine gesellschaftliche Entwicklung zu thematisieren, läuft für Alfonso Pantisano unter «volksverhetzende Falsch- und Desinformationen».

Gleichzeitig posierte er selbst vor einigen Jahren für die Kamera mit einer Postkarte mit der Aufschrift «Du Hetero-Sau». Oder nannte Autorinnen der Zeitschrift Emma «Hündinnen».

Dass Pantisano mit seinen Anzeigen durchkommt, ist zu bezweifeln. Darum geht es ihm aber wohl auch nicht.

Sein Ziel ist es, kritische Journalisten durch Einschüchterung zum Verstummen zu bringen. Alle sollen wissen: Wer den Regenbogen nicht bejubelt, kriegt Ärger. Finanziert von einer staatlichen Behörde mit Steuergeldern.