Der weisse Mann. Wie gut, dass man ihn hat. Gäbe es ihn nicht, man müsste ihn erfinden. Denn er ist gut für alles, was schlecht ist auf der Welt.
Er ist der Allzweck-Sündenbock, der alle anderen – ob braun, schwarz, weiblich, bi oder trans – von allen Verfehlungen reinwäscht.
Der weisse Mann hat immer schon die Frauen unterdrückt. Andere Rassen geknechtet. Minderheiten verspottet. Arme ausgebeutet. In seiner Habgier den Klimawandel verschuldet.
Ganz aktuell: Er ist auch schuld, dass Chaoten an Silvester deutsche Innenstädte zu Bürgerkriegszonen umgestaltet haben.
Wie das? Weil er die netten jungen Männer nicht mit offenen Armen, Geldbörsen und Herzen empfangen hat. Die Verschmähten konnten nur so verzweifelt auf ihr trauriges Schicksal aufmerksam machen.
Tja, der weisse Mann. Gäbe es ihn nicht, man müsste ihn erfinden.
Ohne ihn gäbe es keine Technik, keine Demokratie, keine Medizin, keinen Wohlstand für viele, ja nicht einmal Tennis, Fussball, Skifahren. Nicht Mozart, Michelangelo oder Molière.
Ohne ihn gäbe es die moderne Welt nicht, sondern eine primitive Gesellschaft, in der die Faust regiert und nicht das Hirn. Eine Welt, wie sie gerade in deutschen Innenstädten erprobt wurde.