Der Dresdner Philipp Ruch nennt sich «Aktionskünstler». Sein «Zentrum für politische Schönheit» generiert mit offen Provokationen Schlagzeilen. Er wolle «Menschenrechte mit Aktionskunst verbinden», so Ruch.

Einst liess er in einer seiner Aktionen verlauten: «Tötet Roger Köppel. Roger Köppel tötet.» Der Aufruf zur Gewalt war angeblich geschützt von der künstlerischen Freiheit.

Der neueste Streich dieses «Zentrums»: Ein Video, in dem der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz ein Verbot der Alternative für Deutschland (AfD) fordert. Scholz tut das nicht wirklich. Seine Stimme wird mit künstlicher Intelligenz erzeugt, unterlegt mit dramatischen Bildern, die eine Gefahr durch die AfD suggerieren.

Begleitet wird die Aktion von einer eigenen Website, auf der Besucher mitteilen können, welche «verfassungsfeindlichen Bestrebungen» der AfD ihnen bekannt seien. Dazu kommt ein Personenregister, das Leute mit Bild und Namen zeigt, die angeblich «Naziverbindungen» aufweisen.

Auch hier wird unter dem Siegel der Kunst wieder alles als erlaubt verkauft. So ruft angeblich der deutsche Finanzminister Christan Lindner (FDP) zu Spenden für die Website auf, weil er «keine Mittel aus dem Bundeshaushalt für dieses Portal der Bundesregierung bereitstellen» konnte. Der Bundeskanzler sei daher auf freiwillige Zuwendungen angewiesen.

Das «Zentrum für politische Schönheit» will also seine neueste Aktion sogar mit der Unterstützung von Leuten finanzieren, die glauben, es handle sich um eine offizielle Massnahme der Bundesregierung.