Eigentlich sind die Dokumente aus dem Robert-Koch-Institut eindeutig. Sie belegen: Die Wissenschaft hat während Corona brav bestätigt, was die Politik wollte. Auch wenn die Wissenschaftler zu völlig anderen Schlüssen kamen.

Die Leser erfahren in den Protokollen auch, wie der von deutschen Medien als «Starvirologie» gehandelte Christian Drosten immer das sagte, was von der Regierung gerade erwünscht war.

In einem Interview mit SWR 1 spielt Drosten nun aber die Bedeutung des Datenleaks und seiner eigenen Äusserungen herunter. Seine Kernaussage: Was da geschrieben steht, vermittle «einen falschen Eindruck».

Was schwarz auf weiss nachzulesen ist, seien nur «Erörterungen auf halbem Weg», so Drosten. Gewisse «Qualitätskontrollen» seien da noch gar nicht gemacht worden. Damit fehle «die wissenschaftliche Substanz». Vieles in den Protokollen sei reines «Hörensagen». Deshalb sei es falsch, dass sie nun veröffentlicht worden seien.

Was der Medienstar Drosten dabei verschweigt: Das «Hörensagen» aus diesen Protokollen diente der deutschen Regierung dazu, Massnahmen von Lockdowns über Schulschliessungen bis zum 2-G-Zertifikat durchzusetzen.

Vor dem Leak hat nie jemand erfahren, dass «die wissenschaftliche Substanz» angeblich fehlt. Ganz im Gegenteil. Es war immer die Rede von «der Wissenschaft», die ein klares Urteil fälle. Niemand sagte damals etwas von fehlender «Qualitätskontrolle».

Während Corona waren die Ergebnisse aus den Protokollen des Robert-Koch-Instituts die Vorlage für alle Massnahmen. Nun, wo sie für alle lesbar sind, sollen sie plötzlich «einen falschen Eindruck» vermitteln?

Der angebliche «Starvirologe» muss sich entscheiden: War das, was er ab 2020 sagte, wissenschaftlich belegt? Oder war es nur «Hörensagen», wie er jetzt behauptet?