Deutschland hat immer weniger Lust auf Elektro-Autos. Dies ergab eine Erhebung des Versicherungsunternehmens HUK Coburg, über die die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete.

Demnach entschieden sich im dritten Quartal 2024 nur noch 3,9 Prozent der privaten Autokäufer für ein E-Auto. In den letzten Quartalen der Jahre 2022 und 2023 hatte dieser Anteil noch 6,9 Prozent beziehungsweise 6,6 Prozent betragen.

Doch damit nicht genug: Auch Besitzer von E-Autos kehren immer häufiger zu einem Wagen mit Verbrennungsmotor zurück. Waren es laut HUK 2021 noch 14 Prozent dieser Autofahrer, so hat sich die Quote in den ersten neun Monaten dieses Jahres bereits auf 34 Prozent erhöht. Mit anderen Worten: Mehr als jeder dritte Fahrer eines batteriegetriebenen Fahrzeuges schafft sich kein neues E-Auto an, sondern bevorzugt erneut einen Verbrenner.

Ein Grund für das nachlassende Interesse ist sicherlich der Wegfall einer Kaufprämie für ein E-Auto. Eine Studie des ADAC hat aber auch andere Ursachen ermittelt. Dazu zählt die Lade-Infrastruktur in Deutschland, die «verbesserungswürdig» sei.

So gebe es kaum starke Ladesäulen mit Leistungen von mehr als 300 Kilowatt. Im Gegensatz zu Zapfsäulen seien E-Ladesäulen ausserdem selten überdacht.

Offenbar herrschen auch grundsätzliche Zweifel. Nach Angaben der HUK-Studie finden 47 Prozent der Befragten den Elektro-Antrieb «weniger» oder «gar nicht gut» – ein Prozentpunkt mehr als jene, die ihn gut oder sehr gut fanden.

Insgesamt 29 Prozent sagten, dass sie erst dann auf ein E-Auto umsteigen würden, wenn dies gesetzlich vorgeschrieben ist.