In Deutschland arbeiten weiterhin deutlich weniger ukrainische Flüchtlinge als in anderen europäischen Ländern. Dies geht aus aktuellen Daten der Bundesagentur für Arbeit hervor. Demnach sind nur 19 Prozent der Ukraine-Flüchtlinge zwischen 18 und 64 Jahren erwerbstätig. Dies ist eine marginale Steigerung von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. In den Niederlanden hingegen gehen 70 Prozent der Flüchtlinge einer bezahlten Arbeit nach.

In Deutschland sind insgesamt rund 101.000 ukrainische Flüchtlinge sozialversicherungspflichtig beschäftigt; weitere 34.000 haben einen Minijob, meist in Dienstleistungssektoren wie Zeitarbeit, Gartenbau, Gebäudemanagement, verarbeitendes Gewerbe, Bau- und Gastgewerbe. Zusätzlich beziehen 467.000 erwerbsfähige Erwachsene Bürgergeld, eine Unterstützung, die den ukrainischen Kriegsflüchtlingen von Beginn an zugesprochen wurde. Ein schlechter Wert im europäischen Vergleich.

Arbeitsminister Hubertus Heil hat auf eine engere Betreuung durch die Jobcenter und verbesserte Jobvermittlung gesetzt, schreibt die Bild-Zeitung. Jedoch kritisieren Union und FDP die derzeitige Praxis und schlagen vor, ukrainischen Flüchtlingen nur noch Asylbewerberleistungen zu gewähren, um Anreize für eine Arbeitsaufnahme zu erhöhen.

Probleme bereiten die Anerkennung ausländischer Abschlüsse und Sprachbarrieren. Eine neue Initiative will daher künftig Jobs schon bei geringeren Sprachkenntnissen vermitteln. Im Oktober nahmen rund 129.000 Ukrainer an Integrationskursen teil, von denen voraussichtlich 95.000 diese in den nächsten sechs Monaten abschliessen werden. Die Wirksamkeit dieser Massnahmen wird sich in den kommenden Monaten zeigen.