Ich bin ein grosser Freund der Selbstbestimmung. Ich lasse mir nichts vorschreiben, lasse mich nicht moralisch erpressen, lasse mir keine Angst machen und keinen fragwürdigen Stoff injizieren.

Ich möchte nicht, dass mir diktiert wird, wie ich drinnen zu heizen habe, wenn es draussen kalt ist. Ich esse selbstbestimmt Fleisch, wenn mir danach ist, und lehne es ab, wenn mir jemand aus religiösen Gründen Kleidervorschriften machen will.

Ich unterstütze ungern mit ständig wachsenden Steuern und Abgaben Propaganda und realitätsuntüchtige Ideologien. Meine Meinung ist selbstbestimmt. Staat und Politik haben meine Privatsphäre zu respektieren. Es geht nur mich etwas an, mit wem ich welche Beziehungen eingehe, ob sexueller oder anderer Art.

Ich frage mich nur, weshalb es für das eigentlich Selbstverständliche, nämlich die Selbstbestimmung, neuerdings ein Gesetz braucht.

Die deutsche Bundesregierung möchte «das Recht auf geschlechtliche Selbstbestimmung» jetzt endlich gesetzlich verbürgen. Jeder Mensch soll mit blosser Erklärung beim Einwohneramt einmal im Jahr seine Geschlechtsidentität ändern dürfen.

Warum so kleinlich?

Ich wüsste noch ganz andere Bereiche, in denen ich gern selbst bestimmen würde, das fängt mit dem Rundfunkbeitrag an und hört mit dem Alter nicht auf.

Und überhaupt: Schon jetzt darf sich Georg Kellermann wie Georgine Kellermann kleiden. Und ich darf behaupten, eigentlich Napoleon zu sein. Ist doch ein Fortschritt, dafür nicht mehr in der Irrenanstalt zu landen. Oder?