Wie lange Karl Lauterbach (SPD) noch deutscher Gesundheitsminister sein wird, weiss niemand. Zum einen ist die Ampel-Koalition in schlechter Verfassung. Zum andern hat sich Lauterbach mit seiner so harten wie evidenzlosen Corona-Politik ins Abseits politisiert.

Vielleicht strebt er nun nach höheren Weihen beziehungsweise nach einem neuen Amt. Vorsichtshalber macht er sich jedenfalls bereits bei der Weltgesundheitsorganisation WHO beliebt.

In einer Rede bei dieser forderte Lauterbach, die WHO müsse «deutlich gestärkt werden». Nur so könne die nächste Pandemie verhindert werden.

Seine Kurzzusammenfassung auf Twitter wirkt in gewohnter Manier verwirrt. Dort schreibt er, dass Pandemien «durch Klimawandel und Zerstörung der Umwelt» verursacht würden.

Der Klimawandel setzt also Viren frei? Pandemien grassieren aufgrund einer kaputten Natur? Das ist selbst für lauterbachsche Verhältnisse abenteuerlich.

Die Zeit arbeitet allerdings für ihn. Eine Stärkung der Weltgesundheitsorganisation ist – von dieser selbst initiiert – in Planung, und bisher gibt es kaum Widerstand. Bei künftigen Pandemien beziehungsweise dem, was die WHO als solche bezeichnet, hätte sie künftig weltweit freie Hand bei der Anordnung von Massnahmen.

Das ist umso stossender, als die WHO keine demokratisch legitimierte Behörde ist, sondern lediglich eine «Sonderorganisation der Vereinten Nationen». Oder vereinfacht ausgedrückt: Ein Verein, bei dem man Mitglied sein kann.

Wenn Lauterbach eine «deutliche Stärkung» der Weltgesundheitsorganisation fordert, ist Vorsicht geboten. Es signalisiert, dass er in der WHO einen Verbündeten sieht, der in einer angeblichen Krise genau wie er willkürliche Massnahmen anordnen würde.