Die neu gewählte Aargauer Ständerätin Marianne Binder steht innerhalb der Mitte-Partei eher auf der rechten Seite. Das hat ihr gewiss auch Stimmen der bürgerlichen Seite eingetragen. Ohne Unterstützung der Linken ihres Kantons wäre sie aber im zweiten Wahlgang zweifellos nicht gewählt worden.
Nun fordern die linken Unterstützer von Marianne Binder den Tribut für ihre Wahlhilfe. Und zwar ziemlich schamlos und unverblümt. SP-Nationalrätin Gabriela Suter twitterte: «Unsere Strategie ist aufgegangen. SVP-Ständerat im Aargau verhindert.» Nach der Gratulation fügte Suter folgendes PS an: «Deine Wahl ist dank der geschlossenen Unterstützung von Links-Grün gelungen (Denk dran, wenn du Entscheide fällst …).»
Jetzt bleibt abzuwarten, ob Marianne Binders Entscheidungen im Ständerat künftig – wie gebieterisch verlangt – in links-grünem Sinn ausfallen werden. Sie würde dann jedenfalls eher auf dem Kurs ihres Mitte-Parteipräsident Gerhard Pfister liegen, der von den FDP-Bundesräten kürzlich verlangt hat, aus dem bürgerlichen Block auszuscheren.
Die nötigende Forderung von SP-Frau Gabriela Suter hingegen gemahnt an das ziemlich unheilvoll-drohende Gebaren vom Mafiapaten. Auch diese pflegen nämlich ihre erpresste «Kundschaft» zu ermahnen, nie zu vergessen, wem sie ihre Stellung und ihr Überleben verdanken.
Das waren ja keine PRO - Binder Stimmen sondern ANTI - SVP Stimmen. Also ist Binder denen auch nichts schuldig. Die Linken haben den "Lohn" schon bekommen.
Die FDP blinkt rechts um links abzubiegen. Das lässt sich auch an der Wahlbeteiligung ablesen. Komischerweise war diese in den Bezirken Dielsdorf und Bülach besonders tief, während die FDP in den selbigen gleichzeitig stark ist. Sprich: Viele FDP-ler haben dort nicht mehr am 2.Wahlgang teilgenommen. Hätte dort die FDP ihr Versprechen eingehalten, so wäre auch die Wahlbeteiligung höher gewesen und Rutz hätte es sogar gereicht, da diesmal selbst im roten Zürich die Wahlbeteiligung nur bei 39% lag.
Es gibt keine politische Mitte. Es gibt nur Linke welche sich die Mitte nennen und die besseren Linken sein möchten. Frau Binder ist auch so eine. Das soll mehr politische Pluralität vortäuschen, so ähnlich wie die Blockparteien in der DDR. Aber schon krass, wenn Frau Binder sagt sie würde gerne 8 Jahre im Ständerat bleiben, obschon sie schon 65 ist. Herr Knecht/SVP (63) hatte immerhin die Courage nach nur vier Jahren nicht wieder zu kandidieren. Arme, weisse Frauen.