Den Rekordbetrag von 110 Millionen Dollar (rund 100 Millionen Franken) schüttet die Fifa bei der am Donnerstag beginnenden Frauen-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland aus. Das ist ein Viertel des Preisgelds der Männer-WM in Katar.

Für den kämpferischen Teil der Fussballfrauen ist das Preisgeld zu niedrig, sie fordern nicht nur gleiche Rechte wie die Männer, sondern auch gleiche Gelder.

Solche Forderungen sind grundsätzlich nicht fehl am Platz: Zwar ist es jedem teilnehmenden Verband unbenommen, die Männer- und Frauennationalmannschaft finanziell gleich zu behandeln, aber von der Fifa die gleichen Preisgelder zu erwarten wie bei den Männern, ist fern jeglicher Realität.

Diese Realität besteht darin, dass der Verkauf der Fernsehgelder – die wichtigste Einnahmequelle des Fussballs – vor allem in den bedeutenden Märkten Europas nur schleppend vor sich ging, dass auch die Sponsoren zwischen Männer- und Frauenfussball unterscheiden und dass das Interesse am Frauenfussball schlicht bei weitem nicht so gross ist wie bei den Männern. Daran ändern auch die politisch korrekten Anstrengungen der Medien nur wenig.

Die Fifa ist besorgt über die schlaffe Nachfrage für die Spiele in Neuseeland, wo der Fussball weit hinter Rugby und Cricket hinterherhinkt. Ein Sponsor hat zudem am Donnerstag 20.000 Gratiskarten verschenkt. Das ist ein nettes, aber kein gutes Zeichen.