Russland gerät unter Druck: die militärische Performance ist schwach, der Putin-Herrschaft droht eine Krise, und die Bevölkerung spürt den Krieg bis in die Familien hinein. Kein Wunder, dass die Gegenseite frohlockt – ein ganzes Bündel ostmitteleuropäischer Staaten.
Schon pfeifen die Spatzen von den Dächern, dass in jedem Fall Polen als geopolitischer Sieger aus dem Konflikt hervorgehen wird.
Es sind die Künstler, deren Fantasie die zu erwartenden Triumphe ins Äusserste überhöht. Der polnische Romancier Szczepan Twardoch träumt den uralten Traum seines Landes: «Die russische Wirtschaft muss zu Boden gebracht werden, grösstes Elend muss dieses Land erfahren.»
Twardoch will Russland entnuklearisieren und zerschlagen: «Ich wünsche mir ein Russland, dessen bis nach Kamtschatka reichendes Kolonialreich so demontiert wird, wie es seinerzeit dem britischen Reich widerfuhr.» Und er bezeichnet seine Ziele als «endgame unserer Aussenpolitik. Unserer – das heisst der Nato, der EU, der USA, des kollektiven Westens».
Immerhin weiss das Publikum jetzt, was ihm mit einem geopolitisch mächtigen Polen in Europa bevorsteht. Neu ist, dass solche feuchten Träume in deutschen Medien, hier in der Welt, kommentarlos und prominent wiedergegeben werden.
Auch die NZZ hält mit aufwühlender Kriegsprosa nicht hinter dem Berg. Sie druckt aus einem bei DTV erschienenen Tagebuch des Charkiwer Autors Sergei Gerasimow: «[Die Russen] werden niemals aufhören. Egal, wie viele Menschen sterben oder wie viele Städte sie in Guernicas verwandeln müssen, sie werden niemals aufhören. Es ist ein Kampf auf Leben und Tod – entweder unser Tod oder der ihre.»
Man mag ihm nachempfinden, und gewiss ist die Versuchung gross, ganz Europa zu solidarischem Hass zu motivieren. Nur dass die Geschichte eben lehrt, dass solcher Mit-Hass niemals fruchtbar gewesen ist.
Indem die Leitmedien derartigen Emotionen Raum geben, dokumentieren sie nur, dass diese Lektion soeben ein weiteres Mal vergessen wird.
arouet sagt: Seit dem Wechsel im Oberkommando der im Ukraine-Krieg eingesetzten russischen Streitkräfte, scheint sich - anders als englische und polnische Boulevardblätter kolportieren - die Front wohl zu stabilisieren. Und Russland hat anscheinend inzwischen Entschlusskraft gefasst, auch die vom ukrainischen Militär mitbenutzten (sogenannten zivilen) Internet-, Telefon- & Stromversorgungs-Leitungen zu stören / zu zerstören, was dem ukrainischen Militär doch wahrscheinlich wohl Schwierigkeiten machen wird.
arouet sagt: Die militärische Performance Russlands in der Ukraine ist schwächer als erwartet, aber Russland kämpft dort ja nicht nur gegen die Kiewer Regierungsarmee, sondern auch gegen von der Nato mit Aufklärungdaten und Massen an alten (sowjetischen) und neuen (US-)Waffen versorgte Kontingente westlicher "Freiwilliger", "Militärberater", Instrukteure, Spezialisten, Söldner. Und gegen eine eventuelle Krise der "Putin-Herrschaft" spricht wohl, daß seine Partei eben erst die Regionalwahlen gewonnen hat.
martin 1 sagt: Leute, Ihr lasst Euch von der kriegspropaganda (auch von der „Groszpolens“) immer wieder täuschen. Die russen legen jetzt schon eine andere kriegsführung hin, die propaganda jammert doch schon wegen der gezielten russischen drohnenangriffe auf ukrainische städte, die deren infrastruktur schrittweise kaputtmacht. Ohne strom und kommunikation und waffen- und munitionsnachschub nix los. Die truppenverstärkungen zeigen erste wirkungen. Und das wird noch mehr. Blosz nicht die russen unterschätzen!
igs.itec sagt: Russland gerät unter Druck: die militärische Performance ist schwach, der Putin-Herrschaft droht eine Krise.
Frei erfunden. D
ie performance ist taktisch klug und soweit Krieg das zulässt schonend und Putin sitzt fester im Sattel als die meisten seiner Amtskollegen.
Das Ergebnis wird es zeigen und wenn man mit angzogener Handbremse Krieg führt gibt es eben auch Momente wo man die Handbremse etwas lösen muss um weiterzukommen.
Der Michel sagt: Durch ihre Kriegspropaganda - in Reinstkultur! - haben die (Leit-)Medien an der Eskalation des Krieges eine riesige Mitschuld: Ihre einseitige "Bericht"erstattung, das verwendete Vokabular schüren den Hass in der Bevölkerung. Nichts gelernt aus zwei Weltkriegen. Wobei es mich nicht wundert, dass die (Leit-)Medien auch hier als Sprachrohr der Regierung fungieren - beim hohen C war und ist das ja auch nicht anders, erst nach zweieinhalb Jahren findet sich da der ein oder andere kritische Ton.
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Thomas Fasbender 
burg 
kopp 
luke.tam
Seit dem Wechsel im Oberkommando der im Ukraine-Krieg eingesetzten russischen Streitkräfte, scheint sich - anders als englische und polnische Boulevardblätter kolportieren - die Front wohl zu stabilisieren. Und Russland hat anscheinend inzwischen Entschlusskraft gefasst, auch die vom ukrainischen Militär mitbenutzten (sogenannten zivilen) Internet-, Telefon- & Stromversorgungs-Leitungen zu stören / zu zerstören, was dem ukrainischen Militär doch wahrscheinlich wohl Schwierigkeiten machen wird.
Die militärische Performance Russlands in der Ukraine ist schwächer als erwartet, aber Russland kämpft dort ja nicht nur gegen die Kiewer Regierungsarmee, sondern auch gegen von der Nato mit Aufklärungdaten und Massen an alten (sowjetischen) und neuen (US-)Waffen versorgte Kontingente westlicher "Freiwilliger", "Militärberater", Instrukteure, Spezialisten, Söldner. Und gegen eine eventuelle Krise der "Putin-Herrschaft" spricht wohl, daß seine Partei eben erst die Regionalwahlen gewonnen hat.
Leute, Ihr lasst Euch von der kriegspropaganda (auch von der „Groszpolens“) immer wieder täuschen. Die russen legen jetzt schon eine andere kriegsführung hin, die propaganda jammert doch schon wegen der gezielten russischen drohnenangriffe auf ukrainische städte, die deren infrastruktur schrittweise kaputtmacht. Ohne strom und kommunikation und waffen- und munitionsnachschub nix los. Die truppenverstärkungen zeigen erste wirkungen. Und das wird noch mehr. Blosz nicht die russen unterschätzen!