Wenn schon, dann wären die heutigen Betreiber der Schokoladen-Firma Läderach Opfer. Und nicht Täter. Wenn es denn stimmen würde. Trotzdem beendet das Zürcher Filmfestival (ZFF) ab sofort die Zusammenarbeit mit Läderach. Wegen der Reputation!

Doch der Reihe nach.

Dass in den 1990er Jahren Schüler der evangelischen Schule Domino Servite geschlagen wurden, ist eine uralte Story. Eine Untersuchung der St. Galler Erziehungsdirektion brachte im Jahr 2000 nichts Handfestes zutage. Später gab die Schule selber eine unabhängige externe Untersuchung in Auftrag, die gewisse Vorwürfe bestätigte.

Letzte Woche lancierte SRF eine neue Anschuldigung: Ex-Chocolatier Jürg Läderach, einer der Mitbegründer der Schule, habe persönlich geprügelt. Als Laienprediger. Der 72-Jährige dementiert. Es steht Aussage gegen Aussage.

Seit Jahren betreiben linke Aktivisten und Journalisten eine Dauerkampagne gegen Jürg Läderach. Weil er den «Marsch fürs Läbe» unterstützt, Abtreibung und Schwulen-Adoption ablehnt. Und weil sie ihn anders nicht zum Schweigen bringen können, greifen sie die Schokoladen-Firma Läderach an. Obwohl diese längst von seinen Nachfahren geführt wird.

Die Läderach-Kinder gingen selber an die christliche Schule. Sie haben mit den neuen Vorwürfen gegen ihren Vater nichts zu tun. Sie wussten bislang nicht einmal davon.

Die von SRF befeuerte Cancel-Orgie tritt so ziemlich alles mit Füssen, was uns seit der Aufklärung heilig sein sollte. Sie setzt auf Sippenhaft, hetzt gegen religiöse Minderheiten und verstösst gegen die Unschuldsvermutung.

Mehr Verlogenheit, mehr Doppelmoral ist kaum noch möglich.