Das Beruhigende vorweg: Das Kosovo ist keine Fussballgrossmacht. Selten ist ein Team, das für sich gewisse Ambitionen in Anspruch nimmt, derart defensiv und mutlos aufgetreten wie die Equipe des slowenischen Coaches Primoz Gliha. Die Schweizer besitzen (gefühlt) 90 Prozent Ballbesitz und Chancen für (ungefähr) fünf Siege.

Doch es geht bis zur 48. Minute, ehe Ruben Vargas per Kopf zum 1:0 trifft – wie schon am Mittwoch gegen Israel. Aber auch die Fortsetzung erinnert an die Partie in Budapest: Trotz der vermeintlich beruhigenden Führung verlieren die Schweizer die Balance und kassieren prompt den Ausgleich. Hyseni trifft in der 82. Minute zum 1:1. Die Schweizer Defensive befindet sich im Tiefschlaf.

So bleibt die Problemstellung nach dem fünften Remis in Serie die gleiche: Kann es mit Murat Yakin als Nationaltrainer noch weitergehen? Die zögerliche Verbandsführung muss Farbe bekennen – und dabei heisst die entscheidende Frage: Yakin oder Granit Xhaka? Trainer oder allmächtiger Kapitän?

Am Dienstag trifft die Mannschaft im nunmehr bedeutungslosen letzten Spiel der Kampagne in Bukarest auf Rumänien. Die wichtigsten Entscheidungen werden aber hinter der Kulisse getroffen. Und es ist zu hoffen, dass die Verbandsführung Rückgrat beweist.

Denn in dieser Verfassung ist die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft im Konzert der Grossen nicht einmal als Triangelspielerin gut genug.