Die Schweizerische Post ist Waldbesitzerin, sobald ihre neueste Investition rechtskräftig ist. Sie hat einem deutschen Adligen einen Wald abgekauft. Damit will sie ihre Energiebilanz verbessern. Denn Bäume binden CO2.

Die Schweizer Post und der deutsche Wald

Über den Kaufpreis haben die Vertragspartner Stillschweigen vereinbart. Die Schweiz am Wochenende hat die Summe von über sechzig Millionen Euro genannt.

Es waren wohl noch mehr. Das ist nun klar, weil sich Roberto Cirillo, Konzernleiter der Post, offenbar nicht mehr ans Stillschweigen gebunden fühlt.

In einem Interview mit den Zeitungen des Verlags CH Media sagt Cirillo: «Für siebzig Millionen haben wir einen Wald und keine allenfalls wertlosen Zertifikate.» Womit die Summe bestätigt wäre.

Aber es kommt noch besser. Der Postchef bestätigt auch indirekt, dass der Kauf für das Klima ein Nullsummenspiel ist.

Angesprochen darauf, dass der Wald auch CO2 binden würde, wenn das Bundesland Thüringen sein Besitzer wäre, lautet die Antwort von Cirillo: «Dann zählt es nicht für uns.»

Übersetzt heisst das: Die Schweizerische Post kauft – gemäss allgemeiner Einschätzung weit überteuert – in Ostdeutschland einen Wald, damit sie das eingesparte CO2 in ihrem Geschäftsbericht für sich ausweisen kann.

Damit ist sie nun näher an der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele. Dem Klima hingegen dürfte es egal sein, wem die gute Tat zugeschrieben wird.