Cédric Wermuth konnte es nicht sein lassen. «Heute vor fünfzig Jahren ermordeten Faschisten und Neoliberale Salvador Allende und putschten sich in Chile an die Macht», schrieb der SP-Nationalrat auf Twitter.
9/11 hat sich in den linken Kalender eingebrannt, lange bevor die Twin Towers in New York einstürzten. Es ist das Datum, an dem sich in Chile eine Junta unter General Augusto Pinochet an die Macht putschte und dem Allende-Regime ein brutales Ende bereitete.
Der Diktator Fidel Castro persönlich verbreitete damals die Mär vom heroischen Widerstand seines Busenfreundes Allende. In Tat und Wahrheit erschoss sich Allende selber. Das bezeugten selbst seine engsten Weggefährten.
Dass der bekennende Marxist 1970 demokratisch gewählt wurde, ist so ziemlich das Einzige, was am Allende-Mythos stimmt. Obwohl seine «Unidad Popular» bloss 36 Prozent der Stimmen gemacht hatte, konnte sich Allende dank einem Zwist unter seinen politischen Opponenten durchsetzen.
Das grosse Problem der Allende-Regierung war, dass sie Chile eine kommunistische Revolution aufzwingen wollte, welche die meisten Chilenen ablehnten. Allende brach mehrmals die Verfassung, seine Anhänger hatten sich bewaffnet, ein Bürgerkrieg zeichnete sich ab.
Als der von Allende selber eingesetzte, vermeintlich apolitische General Pinochet putsche, herrschte in Chile ein fast unvorstellbares Chaos. Die Wirtschaft war unter dem sozialistischen Brachial-Experiment förmlich zusammengebrochen, die Gewalt auf den Strassen war allgegenwärtig.
Pinochets Putsch war brutal. Zwischen 2000 und 3000 Menschen wurden ermordet. Doch es ist auch eine Tatsache, dass Pinochet 1990 zurücktrat. Er hinterliess eine prosperierende und stabile Demokratie mit dem zweithöchsten Pro-Kopf-Einkommen Lateinamerikas. Erst kürzlich hat das chilenischen Stimmvolk eine Totalrevision von Pinochets liberaler Verfassung deutlich abgelehnt.
Pinochets Diktatur spaltet Chile bis heute in zwei unversöhnliche Lager. Der Bruch geht quer durch alle Schichten und Familien. Doch es war Allende, der die chilenische Demokratie längst zerstört hatte, als der der General 1973 putschte.
Fortsetzung: Die zunehmenden ökonomischen Probleme standen in Zusammenhang mit dem Boykott der Wirtschaft Chiles durch die USA und westeuropäische Staaten sowie der politischen Erosion durch großangelegte subversive Aktivitäten der CIA, die das Projekt FUBELT einer Destabilisierung des Landes und Vorbereitung eines Militärputsches verfolgte und als Mittel dazu die Auslösung einer Wirtschaftskrise vorsah. - so sieht die wertegeleitete Außenpolitik der USA noch heute aus.
https://de.wikipedia.org/wiki Der Schwerpunkt von Allendes Wirtschaftspolitik war die entschädigungslose Verstaatlichung der Bodenschätze – allen voran der Kupfervorkommen –, die Enteignung von ausländischen Großunternehmen, der Banken und eine Agrarreform, bei der 20.000 km² Fläche in vergleichbar kurzer Zeit von Großgrundbesitzern an Bauern und Kollektive übergeben wurden. Die sozialistische Regierung wollte Chiles wirtschaftliche Abhängigkeit vom Ausland reduzieren, insbesondere von den USA
Wermuth ohne Mut. Heute steht er auf der Seite der CIA. Und Allende hat sich selber umgebracht? Was hätten die US-finanzierten Faschisten wohl mit ihm gemacht? Von Folter liest man nirgends. Selbst auf Nato-Wikipedia nicht. Die USA haben eingegriffen und den Putsch organisiert, weil Allende die US-Großkonzerne enteignet hat. Wie im Iran. Mit bekannten Folgen.
Neo-Kommunisten, das sind Wermuth und seine SP Genossen und haben mit unserer ursprünglichen SP nichts, aber gar nichts mehr zu tun.
Beschämend ist diese Geschichtsverdrehung durch den Weltwoche-Journalisten Baur - ganz im Sinne der USA, die mittels der CIA Allende stürzte, da sie - völlig zu unrecht - meinte, Allende werde sich der Sowjetunion anschließen. Pinochet war der Diktator, der für die Ermordung vieler Zehntausender verantwortlich ist.
Heute braucht‘s für einen Putsch keine Marxisten mehr. Für den vorangehenden totalen Niedergang und das totale Chaos sorgen die Global Young Leaders, in Deutschland die Ampel. Die WEF-Clientel wird dann mittels Digitalem Zentralbankgeld und WHO wieder für Ordnung sorgen… (Fast) alle besitzen dann nichts mehr (nicht einmal die Hoheit über ihren eigenen Körper) und sind trotzdem glücklich (da via Spike-Protenine und Propaganda längst Gehirnamputiert)
Ach ja, der böse Kommunist Allende hat Chile ins Elend geführt und nach dem blutigen Putsch und 27 Jahren Terrorherrschaft der Militärjunta war endlich alles wieder gut?
Man darf nicht vergessen, bei aller Politik, dass Pinochet eine Marionette der US-Amerikaner war. Allende wollte sich wenigstens Richtung Russland und China orientieren. Heute machen die Amis immer noch das Gleiche. Jemand schert aus, schwups wird die Person "entlebt" und durch einen pro-amerikanischen Diktator ersetzt.
Molina, Jahrzehnte nach Putsch in der CH geboren, war Sohn v, Druckereibesitzer u. 1973 stark gefährdetem Propagandisten von Allende. Dass Pinochet sich in Kathedrale feiern liess und Christdemokraten linksextreme Enteignungspolitik Allendes durch Illegalitätserklärung bekämpften, erklärt, warum Molina, obwohl nichts mit Chile zu tun, entschiedener Gegner von "Gott" in CH-Verfassung ist. Dabei ist es Zitat aus Bundesbriefen, Wiederholung v. 1848, ausdrücklich kein Bekenntnis zu Staatsreligion.
"Demokratischer Sozialismus" ist bezüglich Chile und Allende eine Formulierung der NZZ vom letzten Samstag, freilich mit der Hinzufügung "Traum", also die berühmten "Visionen", auf die es bekanntlich in der Politik ankommt.
Das BIP von Chile stieg von 1970 bis 1973 von 9 Billionen auf 16 Billionen. Wirtschaftlicher Niedergang sieht anders aus. An dieser Betrachtungsweise mit einem Fluch auf Allende und einem Hohelied auf Pinochet kann etwas nicht stimmen.
Verwandte bewirtschafteten zu der Zeit einen eigenen Milchviehbetrieb in Chile. Als die Ankündigung kam, dass es zu Enteignungen kommen könnte, wurden Waffendepots angelegt.
Der Putsch hat womöglich Schlimmeres verhindert. Das darf aber die Verbrechen des Regimes nicht relativieren.
"Von Teilen der chilenischen Rechten wird Allendes Regierungszeit gemeinhin als die Diktatur bezeichnet, eine Zuschreibung, die für sie der nachfolgenden Regierung Pinochet nicht zukommt."
Und der Papagei Alex Baur plaudert einfach unbedarft nach, viel anderes kriegt er scheinbar nicht hin.
Er geht sehr nahe ran, vermute, er recherchierte mehrfach länger und breiter als Sie in allen Lagern. Ändert nichts daran, dass Baurs Schweizer Reportagen, z.B. Kriminalität betreffend usw., naturgemäss kenntnisreicher waren. Wenn Michèle Binswanger dann mal vom Tagi als Korrespondentin nach China geschickt wird, wird sie, vgl. leider auch früher der gern abschreibende Chinafreund Peter Achten selig, nie so brutal exakt alle Lager durchblickend recherchieren wie über die Landammannaffäre in Zug.
Und nicht zu vergessen, "Dank" Allende und dem 9.11.1973 haben wir heute den Möchtegern Bundesratskandidaten Fabian Molina am Hals. Sonst wäre der vermutlich ein bedeutungsloser Kupferminenarbeiter in Chile oder sowas ähnliches.
Ich bitte Sie die Kupferminenarbeiter von Chile zu respektieren, auf deren soziales Niveau Molina nie gegangen wäre, entspricht nicht seiner Herkunft. Nennen Sie mir den letzten aktiven Industriearbeiter, der die SP im Nationalrat repräsentierte! Wohl noch im alten Jahrtausend. In diesem Punkt sind die Analysen von Frank A. Meyer messerscharf.
Völlig richtig dargestellt.
Allende hatte nie eine linke Mehrheit im Parlament, auch als Präsident nur kurz eine relative Mehrheit, keine absolute. Er versuchte, sein sozialistisches Programm gegen das Parlament durchzusetzen.- Das festzustellen entschuldigt nicht die nachfolgende Pinochet-Diktatur. Rd. 50% der Chilenen sah und sieht in Pinochet einen Retter gegen eine castro-artige kommunistische Verelendung.
Die Christdemokraten wollten Allende unterstützen, so lange er die Verfassung Chiles einhält. Die Verstaatlichungen wurden durch die Verfassung gedeckt. Die Christdemokraten haben trotzdem (auf Druck Washingtons), ihr Versprechen gebrochen.
Wie sagte damals Henry Kissinger? „Ich sehe nicht ein, weshalb wir zulassen sollen, dass ein Land marxistisch wird, nur weil die Bevölkerung unzurechnungsfähig ist".
Das BIP Chiles stieg unter Allende um 70% in 3 Jahren. Unter Pinochet sank es zuerst massiv.
…welcher den Sturz/Putsch ja lanciert hat. Man sollte klar sehen, welche Machenschaften CIA/IBM/Pinochet zu dieser Diktatur-Übernahme führten !
Es sollte auch auf die Gräueltaten der faschistischen Diktatur Pinochets an der heimischen Chilenischen Bevölkerung hingewiesen werden; ich denke vor allem an die Internierung und Folterungen der Bevölkerung von x-tausenden im Fussballstadion von Santiago de Chile (nachschauen unter Victor Jara…).
Mr.Wermuth war 1973 noch gar nicht geboren, also kennt er diese Geschichte nur vom Hören-Sagen, ergo hat er gar nichts zu sagen !
Ich war 1973, als dies geschah, auf Skandinavien-Reise; wir bekamen das durch verschiedene Medien mit, nebst den Westdeutschen Radiosender auch die „Stimme der DDR“.
So konnten wir differenziert unsere Meinungen bilden.
Im Artikel wie auch in den Kommentaren tritt zwar die Rolle der CIA auf, ich finde aber nirgends den Hinweis auf den IBM-Konzern, welcher den Putsch…
Zum Abschluss: dass die Debatte statt konstruktiv eher gehässig verläuft, hängt damit zusammen, dass eher Rechte den Linken ihre Lebenslügen um den Kopf schlagen und umgekehrt. Kommt noch Weiterentwicklung des Feindbildes hinzu. Die Rechten, keineswegs aber die Rechtsextremen, waren in der Schweiz ganz besonders, früher proamerikanisch und sowjetkritisch. Jetzt gewinnt eine massiv feindselige Amerikakritik Oberwasser, was rückwirkend in Einschätzung der US-Politik in Chile und anderswo fliesst.
Bitte nicht: Lechts und Rinks. Es ist nur ausgeleihert, abgedroschen und laaaangweilig. Sache ist: das Hemd und dann die Weste. Ist der Ofen kalt, das Konto leer, und kein Essen mehr im Vorrat wird allseitig ungemütlich. Wenigstens fürs Fussvolk. Grabenkämpfe amüsieren lediglich die Fettaugen auf der Suppe. Wie wird das Volkswohl (sic. Blocher) erhalten und gepflegt? Energieverschleiss bringt da nichts und keine nachhaltige Heizung. NACHDENK.
Zu Chile: Schürfrechte, Rohstoffe, um das ging es.
Rechts und Links stehen für Kapitalismus und Sozialismus. Warum man zwischen diesen beiden Systemen nicht unterscheiden soll, ist mir schleierhaft. Denn der Kapitalismus schenkt breiten Bevölkerungsschichten Wohlstand, während der Sozialismus breiten Bevölkerungsschichten die Hängematte verspricht (auf tiefem Wohlstandsniveau). Darüber muss man reden. Und Rechts und Links sind heute gefragter denn je.
Ja, knechte uns, aber mach uns satt! So ging es unter Franco und später unter Pinochet und in China bei Deng Hsio Ping wieder aufwärts, weshalb dann die beiden Rechtsdiktaturen wieder freie Wahlen zulassen konnten. Was meinen Sie mit Blocher und dem Volkswohl? Klar, würde eine Volksinitiative zu seiner Enteignung à la Allende zugunsten AHV oder so mindestens 25% machen, es entspräche aber eher der Stillung von Aggressionen als dem Volkswohl, das ist z.T. auch das Niveau dieser Debatte.
Hinweis: Allende lebt - Heute vor 50 Jahren starb der chilenische Präsident Salvador Allende im Zuge eines vom Westen unterstützten Militärputsches. Sein Projekt eines demokratischen und pluralistischen Sozialismus inspiriert bis heute. https://jacobin.de/artikel/allende-lebt-chile-militaerputsch-pinochet-imperialismus-demokratischer-sozialismus-victor-figueroa
Wie das Ganze ausgegangen wäre, keine Ahnung. In der Sowjetunion, in Kuba, in China, in Vietnam, in Nordkorea brachte der Sozialismus nichts Gutes für die Bevölkerung. Selbst China musste 1985 dem Sozialismus abschwören, um mit Hilfe des Kapitalismus wirtschaftlich aufzusteigen.
Dass ein rohstoffreiches Land wie Chile seine Eliten versorgen kann, das haben wir auch in Russland stets gesehen. Für die normale Bevölkerung bleibt aber (ausser Allmosen) nichts vom Reichtum übrig.
Da scheint wohl ein Übel das andere abgelöst zu haben. Allende's Politik der Verstaatlichung der sich in Konzernbesitz befindenden Bodenschätze kann ich verstehen, in keiner Weise aber den Weg in einen unfreiheitlichen Sozialismus. Was Pinochet nach dem Putsch gemacht ist eine absolut widerliche faschistische Diktatur, die unnötig war und durch nichts zu entschuldigen ist. Dass am Schluss doch noch die Demokratie gewonnen hat, ist schon fast wie ein Wunder.
Neo-Kommunisten, das sind Wermuth und seine SP Genossen und haben mit unserer ursprünglichen SP nichts, aber gar nichts mehr zu tun.
Fettaugen auf der Suppe. Siehe Bilder der Benannten.
Der Vater von Fabian Molina war ein glühender Anhänger von Allende. Er müsste sich als radikaler verstecken. Die Schweiz hat ihm Asyl gewährt. Zum lieben Dank haben wir mit seinem Sohn die Revolution importiert.
Damals wie aktuell: Menschenrechte.........SCHüRFRECHTE!
Follow the Money.
"Als Pinochet vor fünfzig Jahren putschte, war Chile längst eine Diktatur"
Das ist eine noch grössere Lüge! Dasselbe gilt für die heruntergerechneten 2 - 3000 Opfer der Pinochet-Diktatur. Fachleute schätzen, dass rund 3.200 Regimegegner getötet, und fast 40.000 von den Schergen der Junta gefoltert und misshandelt wurden. Von vielen Opfern fehlt bis heute jede Spur. Daher gibt es an der Brutalität dieses Regimes absolut nichts zu beschönigen!
Es gab verschiedene Untersuchungen, ich halte mich an die offizielle "Comissión de verdad", die 2298 Todesopfer zählte; https://es.wikipedia.org/wiki/Comisi%C3%B3n_Nacional_de_Verdad_y_Reconciliaci%C3%B3n - die Verletzungen der Verfassung durch Allende wurden im übrigen damals durch das Verfassungsgericht festgehalten. Ich empfehle dazu auch Lektüre des argentinischen Historikers Nicolás Marquez, "La dictadura comunista de Salvador Allende", Santiago 2022. Grüsse Alex Baur
WIKIPEDIA geht gar nicht als Quelle! Bei völlig unpolitischen Themen ist Wiki oft nützlich.
Sobald man Profi ist auf einem Gebiet, sieht man, wie Wikipedia sogar eher schlechter ist als das beste Lexikon des 18. Jahrhunderts, das Lexikon aller Wissenschaften und Künste mit 65 Bänden. Von bedeutendsten Schweizern stimmt zum Teil nicht mal das Geburtsjahr. Bei Höcke, den ich selber zwar wie zB. Sellner kritisierte, was AfDnahe Seiten ihrerseits zensurieren, liegt lupenreine Feindbeschreibung vor. Frank A. Meyer wurde eine Zeitlang schlicht mit Dreck beworfen, sage ich ohne Fan zu sein.
Erschreckt mich bitte nicht so.
Das ist doch Jens Spahn in 20 Jahren.
Wermuth ohne Mut. Heute steht er auf der Seite der CIA. Und Allende hat sich selber umgebracht? Was hätten die US-finanzierten Faschisten wohl mit ihm gemacht? Von Folter liest man nirgends. Selbst auf Nato-Wikipedia nicht. Die USA haben eingegriffen und den Putsch organisiert, weil Allende die US-Großkonzerne enteignet hat. Wie im Iran. Mit bekannten Folgen.
Bei ITT-ESD an der Brandschenkestr. in Züri ging mal ein Sprengsatz hoch. Wollte damals Teile abholen und das Personal hat für den "Salat" um Verständnis gebeten. ca.50 Jahre zurück.
Es stellt sich die Frage, ob ein Schweizer Nationalrat , der die brutalen Fundamente, sowie die linkksradikalen Fratzen einer kommunistischen Herrschaft mit einem Glorienschein versieht, demokratisch noch tragbar ist? Zumindest wird am 22. Oktober darüber entschieden!
Sie sehen die Sache gegenüber Wermuth unangemessen. Allende und Chile war damals und über Jahrzehnte für Linke bis heute das Überzeugungsparadigma betr. demokratischen Sozialismus mit menschlichem Gesicht, weit mehr als CSSR 1968, wie der spanische Bürgerkrieg eine Sache, worüber nur parteilich geurteilt werden konnte. Dokumentierte andere Sicht: Buch des christdemokratisch orientierten chilenischen Professors in Fribourg, M. Puelma, "Chile 1970 - 1973, die Zerschlagung einer Demokratie" , 1974.
Unangemessen ist die formulierung: "Demokratischer Sozialismus"... ist das gleiche wie eine Art, vegetarischer Schlachthof! Die Fabianer, haben deshalb ihr Wappen, den Wolf im Schafspelz, als ihr Symbol gewählt!
"Demokratischer Sozialismus" ist bezüglich Chile und Allende eine Formulierung der NZZ vom letzten Samstag, freilich mit der Hinzufügung "Traum", also die berühmten "Visionen", auf die es bekanntlich in der Politik ankommt.
Fortsetzung: Die zunehmenden ökonomischen Probleme standen in Zusammenhang mit dem Boykott der Wirtschaft Chiles durch die USA und westeuropäische Staaten sowie der politischen Erosion durch großangelegte subversive Aktivitäten der CIA, die das Projekt FUBELT einer Destabilisierung des Landes und Vorbereitung eines Militärputsches verfolgte und als Mittel dazu die Auslösung einer Wirtschaftskrise vorsah. - so sieht die wertegeleitete Außenpolitik der USA noch heute aus.
Couront normal..
Entschuldigung, Schwejk, ich nehme an, dass Sie das Buch über Chile von Prof. Mario Puelma, Universität Fribourg, zwar in Bern publiziert, als Wermuth noch nicht auf der Welt war, gelesen haben und selbstverständlich auch mit Chile-Schweizern über jene Zeit gesprochen. Selber habe ich als Publizist damals über die Brutalität des Pinochet-Regimes so geschrieben, dass ich heute noch dazu stehen kann. Eine Situation, die man teilweise mit dem spanischen Bürgerkrieg vergleichen konnte.
PS. Deng Hsiao Ping, der Vater des modernen China, wenn es sein musste, brutaler als Pinochet, erklärte in einem Interview mit Oriana Fallaci, nach meiner Erinnerung im Tagesanzeiger Magazin , was aus seiner Sicht die beiden grössten Fehler von Allende waren: "Ein prosowjetische Aussenpolitik und eine linksextremistische Innenpolitik." Gerne würde man wissen, wie Kissinger heute über diese Geschichte denkt. Die beiden kannten die Details und politisierten z.T. wie im Lehrbuch von Machiavelli.
https://de.wikipedia.org/wiki Der Schwerpunkt von Allendes Wirtschaftspolitik war die entschädigungslose Verstaatlichung der Bodenschätze – allen voran der Kupfervorkommen –, die Enteignung von ausländischen Großunternehmen, der Banken und eine Agrarreform, bei der 20.000 km² Fläche in vergleichbar kurzer Zeit von Großgrundbesitzern an Bauern und Kollektive übergeben wurden. Die sozialistische Regierung wollte Chiles wirtschaftliche Abhängigkeit vom Ausland reduzieren, insbesondere von den USA
Das wollten auch die neuen Machthaber in Venezuela.So wurde aus einem blühenden Land eines mit einer umfassend armen Bevölkerung und einer reichen Regierungsclique.
der Putsch fand im Sept. 1973 statt, nicht bereits 1970 (Korrektur des Schreibfehlers)
Entschuldigung. Völlig daneben.
Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Schreiben Sie einfach frei von der Leber weg, was an meiner Abhandlung falsch sein soll. Grüsse, Alex Baur
Leider absolut zutreffend und dem entsprechend, was ein 1969-73 in Chile tätiger Kollege berichtete. Betriebe mussten ihre Belegschaft per Gesetz qua si verdoppeln, die Löhne wurden auch hinauf dekretiert. Chile stand vor dem völligen Kollaps. Aber die linken Geschichten klingen so schön, bin ich vorher auch drauf reingefallen. Und da wird schlicht auf Wiederholung gesetzt: Einfach festhalten an der Legende, dann glauben viele Menschen an sie.
Beschämend ist diese Geschichtsverdrehung durch den Weltwoche-Journalisten Baur - ganz im Sinne der USA, die mittels der CIA Allende stürzte, da sie - völlig zu unrecht - meinte, Allende werde sich der Sowjetunion anschließen.
Pinochet war der Diktator, der für die Ermordung vieler Zehntausender verantwortlich ist.
Bei den Opferzahlen verhält es sich wie mit den 27 Millionen von den Nazis ermordeten Sowjets und den 100 Millionen Opfer des Kommunismus, wobei aber nach Jean Ziegler wohl zwei von drei Toten der Dritten Welt Opfer des Kapitalismus sind. @Wikipedia zitiert man überdies, wenn man sich nicht mit etwas befasst hat und vielfach unkontrollierte Behauptungen weiterverbreitet. Es war aber schlimm genug und man darf sich ruhig fragen, ob Kissinger den Friedensnobelpreis verdient habe.
Dem kann ich nur beipflichten. Gruss
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Heute braucht‘s für einen Putsch keine Marxisten mehr. Für den vorangehenden totalen Niedergang und das totale Chaos sorgen die Global Young Leaders, in Deutschland die Ampel. Die WEF-Clientel wird dann mittels Digitalem Zentralbankgeld und WHO wieder für Ordnung sorgen… (Fast) alle besitzen dann nichts mehr (nicht einmal die Hoheit über ihren eigenen Körper) und sind trotzdem glücklich (da via Spike-Protenine und Propaganda längst Gehirnamputiert)
Ach ja, der böse Kommunist Allende hat Chile ins Elend geführt und nach dem blutigen Putsch und 27 Jahren Terrorherrschaft der Militärjunta war endlich alles wieder gut?
Man darf nicht vergessen, bei aller Politik, dass Pinochet eine Marionette der US-Amerikaner war. Allende wollte sich wenigstens Richtung Russland und China orientieren. Heute machen die Amis immer noch das Gleiche. Jemand schert aus, schwups wird die Person "entlebt" und durch einen pro-amerikanischen Diktator ersetzt.