Falls es den Teufel gibt, hat er sich etwas besonders Teuflisches ersonnen, als er Ende September den Hurrikan Helene in den Bundesstaaten North Carolina und Georgia wüten liess – zwei jener sogenannten swing states also, die bei den US-Wahlen das Zünglein an der Waage spielen.

Donald Trump sparte, wie üblich, nicht mit Superlativen. Er beschuldigte die Biden-Harris-Regierung einer angeblich katastrophalen Katastrophenhilfe. Opfer müssten sich mit lausigen 750 Dollar Nothilfe begnügen.

Der Federal Emergency Management Agency (FEMA) fehle das Geld, weil es für die Betreuung von Migranten verwendet werde. Während die Regierung Milliarden in die Ukraine und zu den Palästinensern pumpe, lasse sie das eigene Volk im Stich. Halb wahr, halb falsch, also gelogen. Die 750 Dollar sind lediglich eine erste Notzahlung. Zum Wiederaufbau ihrer Häuser werden die Betroffenen, sofern der Schaden nicht durch eine Versicherung gedeckt ist, mit bis zu 42.000 Dollar unterstützt.

Es stimmt zwar, dass die FEMA auch Immigranten betreut. Doch dafür gibt es einen separaten Fonds. Erst kürzlich hat der Kongress zusätzliche zwanzig Milliarden Dollar für die Katastrophenhilfe lockergemacht, der es nie an Geld fehlte.

Die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene aus Georgia übertrumpfte Trump mit der via X verbreiteten Mär, die Regierung würde durch «Geoengineering» den Weg des Wirbelsturms so steuern, dass er Bezirke mit republikanischer Mehrheit besonders hart treffe. Die Viertel der Schwarzen würden derweil verschont. Die ominösen Chemtrails lassen grüssen.

Nun spottet halb Amerika über die tumben Trumpisten. Doch deren Gegner sind nicht minder anfällig für Halbwahrheiten und Verschwörungstheorien. Seit Jahren gehen sie mit der statistisch widerlegten Mär auf Stimmenfang, der menschgemachte Klimawandel sei für eine Häufung von angeblich immer schlimmeren Naturkatastrophen verantwortlich.

Tatsache ist, dass sich das Klima seit Urzeiten permanent verändert, dass es schon immer Wirbelstürme gab und dass diese in den letzten Jahren weder häufiger noch gewaltiger geworden sind.

Der Unterschied besteht darin, dass es – völlig zu Recht – Proteste hagelt, wenn Trump und Konsorten Unsinn verbreiten. Wenn aber grüne Fanatiker das Gleiche tun, stimmt das Establishment kritiklos in den Chor der Abergläubigen ein. Und wer Einspruch erhebt, wird als Menschenfeind diffamiert.

Wir sollten uns deshalb keine Illusionen machen. Wer immer am 5. November gewählt wird, ob Trump oder Harris – die Schlacht um Fake und Wahrheit geht weiter.