Das Verteidigungsdepartement (VBS) gerät weiter ins Wanken: Nach dem angekündigten Rücktritt von Bundesrätin Viola Amherd verlässt nun auch die Spitze der Armee und des Nachrichtendienstes das Amt.

Armeechef Thomas Süssli hat seine Kündigung bereits Ende Januar eingereicht, bleibt jedoch bis Ende 2025 im Amt. Christian Dussey, Direktor des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB), hatte sich einige Tage zuvor entschieden, seinen Posten spätestens im März 2026 abzugeben, berichtet die NZZ.

Die Rücktritte sind der jüngste Schlag für das VBS, das bereits mit einem milliardenschweren Korruptionsskandal beim bundeseigenen Rüstungsbetrieb Ruag und den anstehenden Wahlen für Amherds Nachfolge unter Druck steht. Die beiden Abgänge werden am Mittwoch offiziell dem Bundesrat vorgelegt.

Süssli, seit 2020 Armeechef, galt als Quereinsteiger und wollte die Armee mit digitalen Strategien modernisieren. Doch seine Amtszeit war nicht frei von Kritik. Ähnlich erging es Dussey, der seit 2022 den NDB leitete. Seine Reformen, mit denen er alte Strukturen aufbrechen wollte, führten zu massiver Unzufriedenheit unter den Mitarbeitern und harscher Kritik aus den Kantonen.

Amherds Nachfolger wird am 12. März gewählt. Neben den stockenden Rüstungsbeschaffungen muss er nun auch eine neue Führung für Armee und Nachrichtendienst finden.