Dramatische Szene auf Lampedusa, wo in den letzten Tagen Tausende Migranten auf dem Weg nach Europa anlandeten.

Und was macht Deutschland?

Erklärt die Bereitschaft zur Aufnahme. «Jetzt ist natürlich klar, dass wir unserer solidarischen Verpflichtung auch nachkommen», sagt Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD).

Eine Mischung aus Willkommenskultur, Trotz und Realitätsverweigerung.

Während die Bundespolizei an den deutschen Grenzen am Limit ist beim Aufgreifen illegaler Migranten, während die Städte und Kommunen nicht mehr wissen, wohin mit den zugeteilten Flüchtlingen, während allein am zurückliegenden Wochenende Migranten in mehreren deutschen Städten randalierten und sich Gefechte mit der Polizei lieferten, die AfD neue Höchstwerte in den Umfragen erhält und die Kosten aus dem Ruder laufen, lädt die Innenministerin zum Verweilen ein.

Für die Begrenzung des Zustroms hat Faeser als Politikersatz einen «Ideen-Katalog» auf ihre Webseite gestellt. Weit unterhalb neuer Ansätze bei der «Sportförderung» und Selbstlob für den bundesweiten «Warntag» fordert sie «einen Neuanfang in der Migrationspolitik, der einer modernen Einwanderungsgesellschaft gerecht wird» und macht in der Praxis einfach so weiter wie bisher.

Grenzen lassen sich nicht schützen, behauptete Kanzlerin a. D. Angela Merkel (CDU) im Migrationsherbst 2015 und zahlte anschliessend zwei Milliarden Euro jährlich an Türken-Präsident Receep Erdogan, damit er die europäische Grenze schützt. Bei ihm klappte, was sie für unmöglich hielt.

Faeser müsste jetzt die deutschen Grenzen schützen, illegale Migranten zurückschieben und eine europäische Marine-Task-Force für das Mittelmeer schaffen, damit die Seelenverkäufer-Boote gar nicht erst ablegen. Und was tut sie? Das genaue Gegenteil!

https://twitter.com/Georg_Pazderski/status/1702219643685929134

Getreu dem alten Karnevals-Spruch: «Wolle mer se reinlasse?» Und wenn schon die Wirtschaft nicht läuft, die Inflation das Geld auffrisst und die hohen Zinsen zusätzlich den Staatshaushalt abschnüren, finanziert die Bundesregierung die sogenannte Seenotrettung im Mittelmeer mit zwei Millionen Euro jährlich, die auch noch pikanterweise an den Verein «United4Rescue» des Lebensgefährten von Grünen-Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt fliessen.

Und während bei mehr und mehr Deutschen der Verdacht Raum greift, dass die Migranten-Unruhen in den Städten und die Bilder von Lampedusa lediglich zwei Seiten der gleichen Medaille sind, läuft der Berliner Politik-Betrieb munter weiter, als sei nichts geschehen.

Motto: Ignorierte Probleme sind keine Probleme.

Ralf Schuler ist Politikchef des Nachrichtenportals NIUS und betreibt den Interview-Kanal «Schuler! Fragen, was ist». Sein Buch «Generation Gleichschritt. Wie das Mitlaufen zum Volkssport wurde» ist bei Fontis (Basel) erschienen. Sein neues Buch «Der Siegeszug der Populisten. Warum die etablierten Parteien die Bürger verloren haben. Analyse eines Demokratieversagens» erscheint im Herbst und kann schon jetzt vorbestellt werden.