Seit drei Jahren herrscht in der Ukraine Krieg. Statt einen Beitrag zum Frieden und einem Ende des Sterbens zu leisten, tun Journalisten und Politiker in Europa alles, damit sich die Frontlinie möglichst auf den ganzen Kontinent ausweitet.

«Entrüsten reicht nicht, wir müssen aufrüsten»: So tönt Robert Schneider, Chefredakteur der Bild. Dass US-Präsident Donald Trump seinen ukrainischen Amtskollegen Selenskyj auflaufen liess, ist für ihn ein Signal, dass Deutschland sich punkto Verteidigung auf autark trimmen muss.

Der Spiegel sieht es ebenso und titelt: «Heult leiser – und übernehmt!» Es reiche nicht, «ständig empört darüber» zu sein, was Trump mache, Deutschland müsse nun beginnen, sich selbst zu schützen.

Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock geht noch einen Schritt weiter. Für den Fall eines Nato-Austritts der USA sagt sie, das würde für diese «Konsequenzen haben». Was meint sie damit? Dass Deutschland nach der – dank der durch die Forderung von Bild und Spiegel erstarkten Bundeswehr – Amerika überfallen möchte?

Die deutschen Grünen, einst Fahnenträger des Pazifismus, haben ebenfalls eine klare Antwort auf das Zerwürfnis zwischen Trump und Selenskyj: einfach mehr Waffen an die Ukraine liefern.

Nach besonders viel Lust auf Frieden in der Ukraine klingt das alles nicht. Und weil eine Kriegsfront den Europäern offenbar noch nicht reicht, suchen sie sich eine zusätzliche – über den Atlantik hinaus.

Demgegenüber steht die Einschätzung von erfahrenen Beobachtern, wonach Europa ohne die Hilfe der USA in der Ukraine nichts erreichen wird. Aufrüstung hin, mehr Waffenlieferungen her.