Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zieht aus dem Atomausstieg Deutschlands eine positive Bilanz und lobt die Entscheidung. «Wir sehen heute, dass die Stromversorgung weiter sicher ist, die Strompreise auch nach dem Atomausstieg gefallen sind und die CO2-Emissionen ebenfalls runtergehen», sagte Habeck den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Doch es gibt Kritik: Prof. Manuel Frondel vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und die Ökonomin Prof. Veronika Grimm weisen in der Bild-Zeitung auf langfristige negative Auswirkungen hin.

Laut Frondel haben die Atomkraftwerke einen dämpfenden Effekt auf die Strompreise gehabt. «Die Abschaltung der Kernkraftwerke in den vergangenen Jahren bedeuten einen klaren Wohlstandsverlust für Deutschland in Milliardenhöhe», sagt der Ökonom. Frondel kritisiert zudem, dass Deutschland, anstatt kostengünstigen Atomstrom zu produzieren, nun verstärkt Strom importiere, oft aus französischen Atomkraftwerken.

Das Wirtschaftsministerium hält dagegen, dass der Ausbau erneuerbarer Energien langfristig zu einer Reduktion der Stromimporte führen werde. Laut Bild-Zeitung zeigen aktuelle Zahlen einen Anstieg der Stromimporte und Verzögerungen beim Ausbau der Windenergie, die durch bürokratische Hindernisse und Engpässe in der Planung verursacht werden.