Wochenlang blubberte und brodelte es in der Brüsseler Blase. Politiker, Journalisten und Lobbyisten fantasierten, spekulierten, hyperventilierten. Man konnte meinen, es gehe um Wichtiges.

Dann war es aber doch nur die zweite Kommission von Madame von der Leyen.

Wie immer waren es die Personalien, die die Gemüter bewegten. Wer ist dabei? Wer kriegt was? Wer wird befördert, wer nicht?

Ausserhalb der Blase – mit anderen Worten bei den anderen 499,9 Millionen Europäern – sah man das lockerer. Die Vorstellung der Mitarbeiterliste durch von der Leyen war bestenfalls Randnotiz.

Dabei hat die Liste Unterhaltungswert. Es gibt einen Kommissar für Wohlstand, einen für Resilienz und einen für Wasserresilienz. Eine kümmert sich um «sauberen Übergang» (woher? wohin?), ein anderer um «Menschen», und der Ungar um den Tierschutz.

Doch das Lachen erstirbt, wenn man daran erinnert, wie tief diese von niemandem gewählte Truppe ins Leben eines jeden Europäers eingreifen darf.

Aber was heisst hier Truppe. Der Unterschied zur Kommission von der Leyen I besteht darin, dass es keine selbstbewussten, mächtigen Kommissare mehr gibt, die der Chefin Paroli bieten können. Die neuen sind handzahm und handverlesen.

Königin Ursula hat sich einen Hofstaat zusammengestellt.