Selbst wenn man mit dem Papst nicht immer einverstanden ist: Das christliche Abendland hat einige Vorzüge mit sich gebracht. Beispielsweise, dass eine vergewaltigte Frau nicht als «Ehebrecherin» gesteinigt wird. Oder Dieben eine Hand abgehackt wird. Und daneben auch einige andere zivilisatorische Vorteile.

Das scheint sich Teilen der Grünen nicht als Argument für eine christlich geprägte Gesellschaft zu erschliessen. Der grüne Bundestags-Abgeordnete Maik Aussendorf ist in heller Aufregung, weil der Wirtschaftsausschuss im Bundestag in einem Raum tagen soll, in dem ein Kreuz hängt.

Stein des Anstosses ist ein vorübergehender Wechsel des Sitzungszimmers. Für einige Zeit soll der Wirtschaftsausschuss aufgrund von Renovationsarbeiten in einem Fraktionsraum der CDU zusammenkommen. Wo eben das besagte Kreuz an der Wand prangt.

Der schiere Anblick löst bei dem Grünen nun offenbar Konzentrationsstörungen aus. Allerheiligen steht vor der Tür, in einigen Wochen feiern wir Weihnachten, da feiern alle gern mit. Aber ein Symbol des Christentums bei einer Ausschusssitzung? Das ist zu viel des Guten.

Der grüne Politiker fordert daher einen «religiös neutralen Sitzungssaal». Denn alles andere entspreche nicht «den Grundsätzen parlamentsneutraler Arbeit».

Die CDU hält allerdings dagegen. Dort findet man es eine nette Geste, dass man den Raum überhaupt zur Verfügung stellt. Und das Kreuz sei «nicht verhandelbar» und grenze niemanden aus.

Natürlich lässt sich das besagte Kreuz wenn nötig mit wenig Aufwand entfernen. Was sich aber schlechter austreiben lässt: die Tatsache, dass die deutsche Gesellschaft auf christlichen Grundsätzen basiert. Daran ändert nicht mal grüne Politik etwas.