Es sei der «erste, repräsentativ per Losverfahren zusammengestellte Rat für Jugendliche und junge Erwachsene in der Schweiz»: So lobt sich der «Zukunftsrat U24» in einer Pressemitteilung selbst.
Ins Leben gerufen wurde das Vehikel von der Schweizerischen Unesco-Kommission und der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft. Achtzig junge Menschen sollen ab Herbst im «Zukunftsrat» wichtige Themen diskutieren und daraus Empfehlungen an die Politik ableiten.
Damit will man ein «Demokratiedefizit ausgleichen». Denn junge Menschen seien in der Politik unterrepräsentiert, obwohl sie am längsten mit deren Entscheidungen leben müssten.
Eine Kommission hat fünf Themen definiert, über die nun 20.000 zufällig ausgesuchte Jugendliche abstimmen, um eines zu definieren.
Die Auswahl verrät die Absicht. Beim Thema Bildung soll es beispielsweise darum gehen, wie diese «zu mehr Chancengerechtigkeit beitragen» könne. Bei der Migration lautet die Frage, wie man die «Teilhabemöglichkeiten von Menschen ohne Schweizer Pass gestalten» solle. Und selbstverständlich nicht, wie man die Migration so lenken kann, dass keine 10-Millionen-Schweiz droht.
Aber vielleicht spült das Losglück auch einige Leute in den «Zukunftsrat», die solche unbeliebten Fragen dort einbringen.
Erstaunlich: Das Klima gehört nicht zum Themenkatalog. Obwohl es ja angeblich die grösste Sorge der jungen Menschen in der Schweiz ist. Und auch über die Genderfrage oder LGBTQ wird nicht debattiert.
Aber abwarten. Vielleicht schaffen es diese Themen durch die Hintertür doch noch auf die Traktandenliste.