In der CDU wächst der Unmut über die geplante Aufweichung der Schuldenbremse. Wie aus internen Berichten hervorgeht, verzeichnet die Partei derzeit eine erhöhte Zahl an Austritten. Die Bild-Zeitung berichtet von einer «Austrittswelle» und «Wut-Chats». CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann bestätigte in einer Sitzung des Bundesvorstands, die Zahl der Parteiaustritte liege über dem üblichen Niveau. Konkrete Zahlen wurden aus dem Adenauer-Haus jedoch nicht genannt.

Laut Recherche der Bild kommt es in mehreren Landesverbänden zu Unruhen an der Basis. Besonders in Sachsen-Anhalt und Hessen sind bereits Dutzende Parteiaustritte oder Austrittsankündigungen registriert worden. Ein CDU-Kreischef berichtet von rund einem Dutzend Austritten – viele hätten Angst, dass die Partei beim Thema Migration nicht liefere. Auch in Baden-Württemberg sorgt der Kurs für Spannungen: Der frühere Landeschef der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Daniel Hackenjos, trat aus der Partei aus, weil er keine Abkehr von einer «links-grünen Planwirtschaft» sehe.

Interne Chatprotokolle der Partei, die der Bild vorliegen, belegen den Unmut. Dort heisst es unter anderem: «Einfach nur noch furchtbar.» Und: «Es kommt immer noch schlimmer.» Ministerpräsident Reiner Haseloff zeigte Verständnis für die Frustration, mahnte jedoch zur Kompromissbereitschaft in der Regierungsverantwortung.