Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen kämpft derzeit mit seinem Personal.

Seit Tagen ist die «Trauzeugenaffäre» ein Thema. Habecks Energiestaatssekretär Patrick Graichen ist in der Schusslinie, weil er seinen Trauzeugen zum Chef der Deutschen Energie-Agentur machen wollte.

Bereits taucht aber das nächste Problem auf. Staatssekretär Udo Philipp ist unter anderem verantwortlich für die Firmengründerszene in Deutschland. Nun zeigt sich, dass er selbst an mehreren Start-ups beteiligt ist.

Damit könnte Philipp zumindest theoretisch zum direkten Profiteur der Start-up-Strategie werden, die seine eigenen Beamten für die Bundesregierung ausgearbeitet haben. Dieses sieht vor, bis 2030 insgesamt zehn Milliarden Euro für neue Firmen bereitzustellen.

An welchen Start-ups er beteiligt ist, enthüllt der Staatssekretär nicht. Er habe sich verschiedentlich bei kleinen Unternehmen als «Business Angel» engagiert, heisst es offiziell, ein Verkauf seiner Anteile sei aber nicht möglich.

Laut Recherchen des Business Insider sind die entsprechenden Regeln im Ministerium ziemlich schwammig formuliert. So sei geboten, «uneigennützig zu handeln» sowie «Dienstliches und Privates zu trennen». Eine Verpflichtung, Finanzgeschäfte offenzulegen, gibt es aber nicht.

Udo Philipp war vor der Berufung zum Staatssekretär tätig als Deutschland-Chef von EQT, einem der grössten europäischen Private-Equity-Fonds. Laut den Medienberichten hat er weiterhin Geld in Fonds angelegt. Auch diese könnten von Entscheidungen des Wirtschaftsministeriums betroffen sein.