Deutschland soll moralischer Vorreiter sein? Papperlapapp!
Der portugiesische Fussball zeigt, wie es geht.
Dort gibt es schon seit einiger Zeit die weisse Karte. Nicht um vor dem spielerischen Gegner zu kapitulieren. Sondern um «ethisch relevantes Verhalten» von Spielern, Trainern und Zuschauern zu honorieren.
Wie beim Pokalspiel zwischen den beiden Lissabonner Frauenmannschaften von Benfica und Sporting: Einer Spielerin auf der Bank war übel geworden, woraufhin die Mannschaftsärzte beider Klubs ihr halfen. Zur Anerkennung dieser «normalen» Reaktion zückte die Schiedsrichterin, Catarina Campos, die weisse Karte.
Doch das ist noch nicht alles: Grundsätzlich wird die weisse Karte auch in vielen anderen Sportarten in Portugal gezückt, wie zum Beispiel beim Tennis oder Hockey.
Zudem honoriert die Karte noch eine Reihe weiterer Verhaltensweisen: zum Beispiel, wenn sich ein Mitspieler «aufrichtig beim Gegner für ein Fehlverhalten entschuldigt und Reue zeigt».
Wird es nun zukünftig auch auf dem Spielfeld politisch korrekt zugehen?
Die weisse Karte jedenfalls ist der erste Schritt in diese Richtung.
Sie honoriert Verhalten, das als selbstverständlich gelten soll: Fair Play.
Das Erziehung zum politischen Gutmenschentum hält nun auch im Sport Einzug. Nacherziehung, weil das Erzieherische zum fairen (wäre an und für sich eine Selbstverständlichkeit!) völlig dem sportlichen Erfolg untergeordnet wird. Pensltyschinden, Meter „gewinnen“ beim Einwurf, Verletzungen und Fouls vortäuschen, ständiges Halten des Gegners im Strafraum etc. etc. wird kaum mehr regelkonform geahndet. Im Gegenteil der „Täter“ wird noch bejubelt und vom Trainer animiert. Wäre Erziehung fürs Training