Essen macht dick, also verbieten wir das Essen. Autofahren kann mit Unfällen enden, also verbieten wir das Autofahren.

Diese Logik steckt bei manchen Grünen dahinter, die die Welt in den besten aller Zustände versetzen wollen – auf dem Weg dahin aber den Menschen vergessen. Beim Essen geht es dann schnell zumindest um Fleisch und Salz und Süsses. Beim Autofahren geht es jetzt um die Alten, die Jungen und die Wilden.

Im Europäischen Parlament schwelt eine Reform vor sich hin, die die französische Grünen-Politikerin Karima Delli voranbringen möchte. Delli ist in erster Linie Verkehrspolitikerin und will die EU-«Vision zero» voranbringen: keine Toten mehr im Strassenverkehr. Dazu hat sie Vorschläge auf den Tisch gelegt.

Sie treffen die Alten, weil die künftig anlasslos und ständig ihre Führerschein-Prüfung auf eigene Kosten neu absolvieren sollen, wenn sie älter sind als sechzig Jahre. Sie treffen die Jungen, die nachts ins Bett gehören, wie Delli offenbar meint, denn sie will zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens ein Nachtfahrverbot für junge Fahrer bis 21 Jahre verhängen. Den Rest der Zeit dürfen sie dann hinters Steuer, müssen aber auf der Autobahn hinter Lastwagen herzockeln, weil sie nicht schneller als 90 km/h fahren sollen. Und die Wilden werden gezähmt, weil Delli einen gesonderten Führerschein für SUV-Fahrer plant.

All das geht an der Lebenswirklichkeit völlig vorbei. Es ist ein Eingriff in die Freiheit der Menschen.

Für uns alle und insbesondere die Senioren unter uns bedeutet Mobilität Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben. Es ist das Problem der Grünen, dass sie ihre jeweilige Denkweise und Situation auf alle anderen übertragen wollen, egal, unter welchen Umständen die anderen gerade leben.

So etwas nennt sich Zwangsbeglückung und funktioniert Gott sei Dank niemals.