FDP-Chef und Finanzminister Christian Lindner empfiehlt den Bürgern, im Falle sozialpolitischer Unzufriedenheit lieber die sozialistische Links-Partei anstelle der AfD zu wählen. Diese ungewöhnliche Äusserung eines liberalen Wirtschafts-Politikers im Nachgang zur AfD-Landratswahl von Sonneberg sorgt für Aufsehen.

Lindner betonte ausdrücklich, dass es sich nicht um eine offizielle Wahlempfehlung handele, dennoch sprach er von einem «Notfall», in dem man die Linkspartei in Betracht ziehen könne. Wörtlich sagte er: «Niemand, der aus sozialpolitischen Gründen sagt, ich bin nicht zufrieden mit der gegenwärtigen Politik, muss AfD wählen. Es tut mir in der Seele weh, es zu sagen, aber im Notfall könnte man noch die Linkspartei wählen. Im Notfall! Bitte zitieren Sie mich damit nicht, ist keine Wahlempfehlung, ganz im Gegenteil, aber im Notfall – man ist nicht gezwungen, die AfD zu wählen.»

Die Empfehlung von Lindner, die Linkspartei zu wählen, ist bemerkenswert, da sie im Widerspruch zu den Grundsätzen der FDP steht: Die Partei positioniert sich traditionell als Verfechterin liberaler Wirtschaftspolitik und distanzierte sich bisher von den Positionen der Linkspartei, die als Nachfolger der Mauermörder-SED gilt.