Gérard Wertheimer, Besitzer der Luxusmarke Chanel, ist die neue Nummer eins. Mit einem Vermögen von rund 42 Milliarden Franken ist der Wahl-Genfer der reichste Mann in der Schweiz. Das zeigt die aktuelle Ausgabe des Magazins «Die 300 reichsten Schweizer» der Zeitschrift Bilanz.
Wertheimer wird dort auch in einer Karikatur verewigt. Er hält eine überdimensionale Flasche des legendären Dufts «Chanel N° 5», begleitet vom Satz «Geld stinkt nicht».
Was humoristisch gedacht war, ist beim genaueren Blick ziemlich anstössig. Der Franzose ist Jude und wird in der Zeichnung mit allen Klischees bedacht, mit denen Antisemiten Juden gern ausstatten.
Der Milliardär hat in der Karikatur einen düsteren Blick und eine grosse, krumme Nase. Es war ein beliebtes Stilmittel der Nationalsozialisten, Juden mit einer ausgeprägten Hakennase darzustellen.
Weltwoche-Verleger Roger Köppel nennt diese Darstellung in der aktuellen Ausgabe von «Weltwoche daily» eine «finstere Überspitzung» und ein «Beispiel für linken Antisemitismus» aus einem «antikapitalistischen Neidreflex heraus». Und das in einem Magazin, das die Reichsten der Reichen würdigt.
Mit Blick auf Bilanz-Chefredaktor Dirk Schütz sagt Köppel, eine solche Karikatur dürfe man «einfach nicht laufen lassen». Der Aufschrei der anderen Medien, die den Vorwurf des Antisemitismus je nach Absender jeweils schnell laut werden lassen, bleibe in diesem Fall allerdings aus.
Üble antisemitische Karikatur des reichsten Schweizers aus jüdischer Familie in der „Bilanz“ des Ringier-Verlags. Der deutsche Chefredaktor Dirk Schütz völlig von Sinnen. Antikapitalismus und Antisemitismus vereint bis ins primitivste Klischee. Die Medien schlafen und schweigen. pic.twitter.com/HAoEB8RPSD
— Roger Köppel (@KoeppelRoger) November 27, 2023
Herr Köppels Logik greift erst durch den Begleittext, es handle sich um eine antisemitische Karrikatur. Würde dabei aber auf den ersten Blick nicht die Nase sehen, mir viel zuerst die übergrosse Flasche auf und das erinnert an irgendeine Geschichte mit Coco Chanel aus der Nazizeit, war sie rechts? Die Überproportion der Flasche Chanel No. 5 ist zuerst eine Aussage. Was hat ein "rechtes" Parfüm mit Herrn Wertheimer zu tun? Soll es ihn klein machen gegenüber der Naziseite, der er damit"dient"?
Habe mich intensiv mit dem Bild befasst. Ohne Begleittext könnte man genauso gut auf die Idee kommen, mit der Figur sei ein Nazi gemeint, der gerade eine Flasche Parfum für seine Sekretärin gekauft hat. Die Zeichnung ist völlig projektionsoffen. Sonstwer könnte mit dem Bild gemeint sein, ein gestriger Gestapoagent, wie ein Nazi in zivil, der die Geschichte von Coco Chanel wirklich kennt. Erst im Vergleich mit Karrikaturen der Nazizeit ist die Methode der Übertreibung auch dort zu entdecken.
Wertheimer oder Kamprad oder die neuen Norweger, mich stören sie alle, die unser Land zur internationalen Sau machen.Die negativen Effekte in unserem Land sind fast unendlich.Sie verteuern Land und Wohnungen ganz extrem.Ein Beispiel:Reicher franz. Industrieller zahlt in Frankreich auf 100 Mio Eink. 50 Mio Steuern (Obergrenze). Lässt er sich im Kt.Vd nieder mit Abkommen, zahlt 5x den pers. Aufwand, also zB. 5 Mio.90% weniger. So schaffen wir uns Freunde.Es ist idiotisch und schadet uns.