Es sind zwei Themen, welche die Bürger in Tschechien derzeit umtreiben.
Eines ist die Inflation. Die liegt im Moment bei rund 17 Prozent. Die Verbraucherpreise steigen entsprechend. Betroffen sind in erster Linie die ärmeren Teile der Bevölkerung.
Gleichzeitig engagiert sich die Regierung im Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Und das sehr aktiv: Die tschechische Rüstungsindustrie produziert Waffen für die ukrainische Armee. Dafür wurden Tausende von ukrainischen Fachkräften in Tschechien angestellt.
In Prag sind am Samstag Tausende von Menschen gegen die Regierungspolitik auf die Strasse gegangen. Ihre Forderung: Eine Bekämpfung der Inflation und Schluss mit der militärischen Unterstützung für die Ukraine. Stattdessen solle Tschechien eine vermittelnde Rolle im Krieg einnehmen.
Die Demonstranten sehen einen Zusammenhang zwischen den beiden Forderungen. Denn während die Armut in der eigenen Bevölkerung wächst, fliesst Produktivität in die Ukraine.
Die Regierung behauptet das Gegenteil. Die Aufträge zur Waffenproduktion kämen zwar aus Kiew, bezahlen würden aber die Nato-Partner. «Die Wirtschaft und die Menschen in Tschechien werden dadurch reicher», so der stellvertretende Verteidigungsminister.
Viele Tschechen befürchten allerdings auch, dass das Engagement ihres Landes in dem Krieg, mit dem das Land eigentlich nichts zu tun hat, zur Bedrohung werden könnte. Tschechien laufe dadurch Gefahr, das Ziel russischer Aggression zu werden.
Die Menschen haben recht, sich gegen diese Kriegstreiber zu wenden.
Glück? Eher "Glück"!
Die Tschechen haben mit ihren Politikern offenbar genauso viel Glück wie die Deutschen. Nur sind die tschechischen Politiker cleverer: sie liefern Waffen in die Ukraine, lassen sie aber von den Nato-Partnern (sprich: Deutschland) bezahlen! Das nenn' ich gelebte Solidarität!