Seit Beginn des Ukraine-Krieges verfolgt der Westen ein Ziel: Der globale Süden soll sich der Verurteilung Moskaus anschliessen.

Bisher ging nichts voran. Doch jetzt gab es einen grossen Schritt.

Zu dumm, dass es ein Rückschritt war.

Im Schlusscommuniqué der G-20 kommt der Krieg gar nicht mehr vor. Die grössten Industrie- und Schwellenländer erhoffen sich nur wolkig, dass alle Staaten bitte schön die territoriale Integrität und Souveränität anderer Staaten achten.

Fromme Wünsche kann jeder unterschreiben.

Vor einem Jahr, beim Gipfel in Bali, las sich das noch anders. Da verurteilten «die meisten» G-20-Mitglieder «auf das Schärfste» den russischen Angriffskrieg.

Nicht alle, wie erhofft, aber immerhin die meisten. Doch diesmal tut es keiner.

Das lässt sich schlecht als Erfolg verkaufen. Was also tut der Westen?

Schlusscommuniqués werden überbewertet, heisst es nun. Komisch, vor einem Jahr waren sie das Mass aller Dinge.

Nur auf eines ist Verlass. Die Unglaubwürdigkeit des Westens.