Das «Demokratie-Monitoring» der Universität Hohenheim bringt Alarmierendes zutage. Die Deutschen, vor allem in ihrer ungebildeten Form, sind dem Rechtspopulismus erlegen! Da dürften alle zustimmend nicken, die nicht begreifen können, warum bei Wahlumfragen mehr und mehr Stimmen an die AfD und nicht an die Regierungsparteien gehen.

Der Studienleiter Prof. Dr. Frank Brettschneider begreift es auch nicht. Das Resümee: «Je rechtspopulistischer das Weltbild einer Person ist, desto grösser ist auch ihr Misstrauen gegenüber diesen Institutionen: Aus der Gruppe mit dem stärksten rechtspopulistischen Weltbild misstrauen 48 Prozent der Wissenschaft, 89 Prozent dem Fernsehen, 93 Prozent den politischen Parteien und 96 Prozent der Bundesregierung.»

Wie wäre es mit einem schlichten Umkehrschluss? Die Studie erklärt zu und denunziert als Rechtspopulisten, wer Medien und Politik misstraut – als ob es dafür nicht Grund genug gäbe.

Wenn 24 Prozent der «Bundesbürger:innen» (in der Studie wird gegendert) glauben, «die Medien und die Politik arbeiten Hand in Hand, um die Meinung der Bevölkerung zu manipulieren», dann haben sie gut zugehört, als es um die «Nudging»-Theorie ging, wonach man das widerspenstige Volk in die richtige Richtung stupsen müsse.

Und wenn 23 Prozent angeben, «die Medien bringen nur, was die Herrschenden vorgeben», dann wundert man sich, dass es nicht mehr sind, die den Medienkonsens in Sachen Corona beängstigend fanden.

Kurz: Man kann und darf die «Studie» ganz anders interpretieren: Die Deutschen kommen zur Vernunft und lassen sich nicht länger vom Nanny-Staat und seinen Verkündern manipulieren.

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