Auf Einladung der Weltwoche referierte Gerhard Schröder zwei Stunden im Zürcher Hotel «Dolder Grand» vor 500 Leuten, nachher stand er einem kleineren Kreis beim Abendessen für Fragen zur Verfügung. Diplomatisch, aber deutlich äusserte sich Deutschlands früherer Kanzler zur internationalen Lage. Den Ukraine-Krieg hält er nach wie vor für sehr gefährlich. Man unterschätze im Westen das Risiko einer Eskalation. Putins Einmarsch vor zweieinhalb Jahren sei ein «schwerer Fehler» gewesen. Allerdings übersehe man im Westen allzu leicht die historisch begründeten Sicherheits-interessen Russlands. Es sei merkwürdig, sagte Schröder im Gespräch mit Weltwoche-Verleger Roger Köppel, dass er sich heute beim Gedanken ertappe, auf einen Politiker Friedenshoffnungen zu setzen, der nun nicht gerade zu seinen Favoriten gehöre: Donald Trump. Dem unkonventionellen Ameri-kaner aber traue er es zu, den Krieg beenden zu können. Seite 8
Wie ist die ukrainische Kursk-Offensive einzuschätzen? Was würden westliche Langstreckenraketen bewirken? Wir haben bei Harald Kujat nachgefragt. Der ehemals ranghöchste Offizier der deutschen Bundeswehr und Vorsitzende des Nato-Militärausschusses zählt zu den gewichtigsten Stimmen in der öffentlichen Debatte um Krieg und Frieden. Das verdeutlichen auch die Zahlen: Jedes Mal, wenn Kujat das Geschehen in der -Ukraine für die Weltwoche in Videointerviews analysiert, interessieren sich Hunderttausende dafür. Das neue ausführliche Gespräch finden Sie auf Weltwoche.de, das ausformulierte Interview auf Seite 14.
Seit der TV-Debatte gegen Donald Trump ist Kamala Harris in aufgeräumter Stimmung. Mit punch lines wie «Putin verspeist Sie zum Mittagessen» brachte sie die Demokraten zum Jubeln. Hat Trump Harris unterschätzt? «Kamala Harris wird chronisch unterschätzt», sagt Dan Morain, Autor einer Harris-Biografie, die auch hierzulande zu den Topsellern gehört. Die Immigran-tentochter aus bescheidenem Haus agiere «klug, charismatisch und charmant». Obwohl sie heute gemässigt klinge, habe sie ihre linken Werte nicht über Bord geworfen. Harris wisse sich pragmatisch zu positionieren, stets den grossen Preis – das Weisse Haus – im Auge. Im Gespräch mit Urs Gehriger schildert Morain, der Harris’ Aufstieg in San Francisco über zwanzig Jahre hautnah mitverfolgt hat, wie die Frau tickt, die bald zur ersten US-Präsidentin gewählt werden könnte. Seite 22
Kaffeequalität wie in Italien, und das auf Knopfdruck – die Marke Nespresso ist seit ihrer Lancierung durch Nestlé Ende der neunziger Jahre eine Geschichte des ungebrochenen Erfolgs. Die Maschinen, die es jedem Laien erlauben, in seinen eigenen vier Wänden den Barista in sich auszuleben, gehören heute zur Standardeinrichtung vieler Wohnungen und Büros rund um den Globus. Interessanterweise treibt die Frage nach dem Rezept für diesen weltweiten Erfolg ganz offensichtlich auch Teetrinker um. Roger Köppel ist jedenfalls selbst nach Vevey gereist, von wo aus das Nespresso--Imperium gelenkt wird, um im Gespräch mit dem neuen Direktor des Schweizer Markts, Nicolas -Delteil, zu erfahren, wie man als Brand innovativ bleibt, wie man das Thema Nachhaltigkeit spielt und was man am Standort in der Schweiz so sehr schätzt. Seite 39
Ihre Weltwoche
Auf jeden Fall sieht er mit den grauen Haaren deutlich besser aus als früher mit der Farbe. Und er hat immer noch Stil. Gefällt mir!