Die AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag hat am Mittwoch einen Laserangriff auf Fraktionschefin Alice Weidel während ihrer Rede zur Asylaussprache gemeldet. Gleich zu Beginn ihres Auftritts im Parlament attackierte ein Unbekannter aus dem Saal die AfD-Kanzlerkandidatin mit einem Laserpointer. Diese waffenähnlichen Instrumente können schwerwiegende Augenverletzungen verursachen. Selbst aus grösserer Distanz ist der hochkonzentrierte Laserstrahl eine Gefahr fürs Augenlicht. Nach Informationen der Weltwoche ist Fraktionschefin Weidel unverletzt geblieben.

Der jüngste Angriff steht für eine auffällige Verrohung der politischen Kultur in der Bundesrepublik gegen Oppositionelle und Andersdenkende ausgerechnet am Tag, als die Parlamentarier der Verbrechen der Nationalsozialisten gedachten. Sie sind auch die Folge einer weitgehend enthemmten Rhetorik der etablierten Parteien gegen die Opposition, laut Umfragen ist die AfD hinter der CDU/CSU mittlerweile die zweitstärkste Kraft im Land. Kanzler, Vizekanzler, FDP, Grüne und Linke stellten die AfD erneut auf eine Stufe mit den Nationalsozialisten, in Verkennung und Verharmlosung historischer Tatsachen.

Wie sehr sich dieses Geschichtsbild im deutschen Polit-Establishment mittlerweile verstetigt hat, zeigte das Kurzvotum des SPD-Abgeordneten Dirk Wiese. Der Sozialdemokrat nannte die AfD-Fraktionschefin Weidel unter Verwendung eines Zitats persönlich «Nazi», ohne dass er dafür einen sofortigen Ordnungsruf durch die grüne Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckhardt kassiert hätte. Erst beim Hinausgehen wies sie den Politiker sanft darauf hin, dass seine Wortwahl nicht dem «Comment in diesem Haus» entspreche.