Dieser Fall sorgt in Deutschland für Empörung: Eine Studentin, die auf Sylt fremdenfeindliche Parolen gesungen hatte, fliegt von der Berliner Technischen Universität, während die Präsidentin, Geraldine Rauch, trotz antisemitischer Beiträge, die sie auf Social Media mit «Gefällt mir» markiert hatte, bleiben darf. Bei der Vorsteherin reicht eine Entschuldigung: «Ich habe auf der Plattform X einige Tweets ‚gelikt‘, welche die Situation in Gaza und Rafah aufgreifen, die aber antisemitischen Inhalts oder Ursprungs sind», so die Wissenschaftlerin. Sie wolle sich von den antisemitischen Inhalten oder Autoren der Tweets ganz klar distanzieren.

Politiker wie Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) und Johannes Winkel (CDU) verurteilen die offensichtliche Doppelmoral, indem man die Studentin schasst, die Präsidentin aber nicht. Kubicki prangerte an, dass an deutschen Hochschulen ein gefährlicher links geprägter Judenhass toleriert werde, während die Öffentlichkeit sich über das unsägliche Sylt-Video empöre. Winkel meint, Deutschland habe den «Gipfel der Doppelmoral» erreicht.

Geraldine Rauch gestand ein, die Beiträge, darunter ein Bild des israelischen Premierministers Netanjahu mit Hakenkreuzen, mit «Gefällt mir» markiert zu haben. Sie erklärte, dies sei ein Fehler gewesen, da sie das Bild nicht genauer betrachtet habe. Dennoch beabsichtigt sie, ihr Amt weiterzuführen. Das Uni-Präsidium bezeichnete ihr Verhalten als «inakzeptablen Fehler» und erinnerte an die dunkle Vergangenheit der Universität während der Nazi-Zeit.