Balz Herter, in Basel-Stadt Präsident der kantonalen Mitte-Partei, will im kommenden Herbst in den Ständerat und bläst zur Attacke auf SP-Frau und Fast-Bundesrätin Eva Herzog. Doch nun sorgt der 39-jährige Kommunikationsfachmann vor allem wegen seines Liebeslebens für Schlagzeilen.

Anfang Jahr trennte er sich von seiner Ehefrau und legte sich mit der politischen Rivalin ins Bett – mit Jessica Brandenburger, Co-Präsidentin der SP Basel. Liebe mache blind, heisst es.

In diesem Fall verschiebt sie aber vor allem die politischen Präferenzen. Herter auf jeden Fall votiert im Grossen Rat unterdessen auffällig oft für SP-Anliegen – und hat sich deshalb für bürgerliche Kreise faktisch unwählbar gemacht.

Herter scheint dies nicht zu irritieren. Er hält an seinem «neo-linken» Kurs fest und stimmte in der gestrigen Sitzung beispielsweise für das urfeministische Ansinnen der Gratis-Abgabe von Tampons und anderen Hygiene-Artikel.

Und er ist Teil eines unwürdigen «Bauerntricks» aus dem linken Lager: Der Antrag der SP auf die (arbeitgeber- und gewerbefeindliche) 38-Stunden-Woche wurde durch überlange Voten zu anderen Traktanden bewusst auf den sogenannten «Bündelitag» verschoben – ein Datum vor den grossen Ferien, an dem garantiert das eine oder andere Parlamentsmitglied fehlen wird. Damit soll das Feld präpariert werden, dieses Geschäft durchzuboxen.

Derweilen macht Jessica Brandenburger gute Miene zum falschen Spiel und reichte als SP-Co-Präsidentin den Rücktritt ein. Damit will sie Herters Wahlchancen verbessern.

So oder so. Der Beobachter aus der Halbdistanz darf sich über eine Fortsetzung der Trivial-Unterhaltung freuen. Oder mit anderen Worten: Die Basler Provinzposse geht weiter.