Die theologische Fakultät der Universität von Helsinki hat Greta Thunberg die Ehrendoktorwürde verliehen.

Das entbehrt nicht einer gewissen Logik, denn Greta ist die Ikone der Ersatzreligion unserer Zeit. Sie bedient das Schuldbewusstsein der westlichen Wohlstandswelt.

Offenbar hat sich deren religiöses Bedürfnis so sehr in Richtung Umweltschutz verschoben, dass es von den Grünen überzeugender befriedigt werden kann als von den christlichen Kirchen. Gretas Fans stehen für eine neue Religiosität, die auf den Namen «Umweltbewusstsein» getauft ist.

Umwelt heisst der erniedrigte Gott, dem die Sorge und die Heilserwartung gelten.

Im Kampf gegen den «von Menschen gemachten Klimawandel» erleben wir eine Gefühlsintensität, die man nur als infantil bezeichnen kann – oder als ekstatisch religiös. Infantile Politik – das ist das entscheidende Stichwort.

Greta ist das Idol einer entpolitisierten Weltgesellschaft. Sie bietet alles, was die Medien brauchen: Personalisierung und Emotionalisierung der Politik, die religiöse Unheilserwartung der «Klimakatastrophe» und das asketische Programm zur Rettung der Welt.

Sie ist die Heilige einer grünen Ersatzreligion, die Heldin unserer Zeit, die die Authentizität ihres Anliegens durch autistische Weltfremdheit und Kindlichkeit beweist.

Jetzt ist diese Hysterie also auch akademisch geadelt worden.