Die Einigung von CDU und SPD auf ein milliardenschweres Finanzpaket sorgt für scharfe Kritik. Sahra Wagenknecht, Chefin und Gründerin des gleichnamigen Bündnisses, bezeichnete die Ausgaben als das «wahnwitzigste Aufrüstungspaket und der grösste Wählerbetrug in der Geschichte der Bundesrepublik». Sie warnt davor, das Geld werde nicht nur in die Bundeswehr, sondern auch in die militärische Unterstützung der Ukraine fliessen.

«Diese Ausnahme von der Schuldenbremse ist ein faktischer Dauerauftrag des deutschen Steuerzahlers an die Aufrüstung der Ukraine», erklärte Wagenknecht. Stattdessen fordert sie «harte Schuldenregeln» für Rüstungsausgaben und eine Lockerung der Schuldenbremse für Infrastrukturinvestitionen.

Auch FDP-Politiker äusserten sich skeptisch zu den Plänen von Friedrich Merz (CDU) und Lars Klingbeil (SPD). Bundestagsfraktionschef Christian Dürr kritisierte, dass Sondervermögen in Wahrheit Schulden seien – nur «mit einem medialen Schleifchen drumherum». Vizeparteichef Wolfgang Kubicki machte sich über CDU-Chef Friedrich Merz lustig und stellte in Frage, ob er mit Donald Trump verhandeln könne, «wenn er sich schon von Saskia Esken über den Tisch ziehen lässt».

Wirtschaftsverbände lobten das Paket als notwendige Modernisierungsoffensive, mahnten jedoch weitere Schritte an. Der Zentralverband des deutschen Baugewerbes sprach von einem «wichtigen Signal». Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) nannte das Paket «im Grossen und Ganzen vernünftig», betonte aber, dass noch Klärungsbedarf bestehe.