Das sogenannte bedingungslose Grundeinkommen soll die Welt besser machen, die Menschen befreien und dafür sorgen, dass sie sich – ihrer existenziellen Nöte und Alltagssorgen enthoben – sinnvollen und für die Mitmenschen wertvollen Tätigkeiten zuwenden.

So weit die Theorie. Die Praxis sieht ganz anders aus. Das weltweit bisher grösste wissenschaftliche Experiment, die erste randomisiert kontrollierte Studie zum Thema in den USA, ergab: Das bedingungslose Grundeinkommen macht faul und asozial.

Tausend zufällig ausgewählte Personen zwischen 21 und 40 Jahren mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 30.000 Dollar erhielten pro Monat 1000 Franken geschenkt, ohne dass ihre Ansprüche auf Sozialleistungen beschränkt worden wären.

Und was machten die Profiteure des Grundeinkommens? Sie reduzierten ihre Arbeitszeit. Dasselbe taten ihre Partner. Das Arbeitseinkommen der Haushalte verringerte sich um 21 Cent pro geschenktem Dollar.

Nächste Frage: Was taten die Profiteure des Grundeinkommens mit der zusätzlichen Zeit? Wurden sie künstlerisch kreativ? Besuchten sie eine Weiterbildung? Übernahmen sie ehrenamtliche und soziale Aufgaben?

Fehlanzeige. Die Profiteure des Grundeinkommens genossen mehr Freizeitaktivitäten und fuhren mehr Auto. Das übriggebliebene Geld floss in den Konsum.

«Insgesamt scheinen sich die negativen Auswirkungen auf den Arbeitseinsatz nicht durch andere produktive Tätigkeiten auszugleichen», bilanziert eine der Studienautorinnen.

Mehr noch: Gegenüber der Kontrollgruppe, die nur 50 Dollar pro Monat erhielt, blieben die Profiteure des bedingungslosen Grundeinkommens im Falle einer Arbeitslosigkeit auch länger arbeitslos. Nicht einmal ihre Gesundheit verbesserte sich.

Fazit: Das bedingungslose Grundeinkommen ist kontraproduktiv und schädlich. Es holt nicht die versteckten guten Eigenschaften aus den Menschen heraus, im Gegenteil: Es verstärkt die eher nicht so tollen.