Der Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer (Bündnis 90 / Die Grünen), gibt in einem Gastkommentar in der Welt unmissverständlich zu verstehen, dass Deutschland seinen Zenit überschritten habe.

Er betont, dass die Menschen die Auswirkungen bereits spüren würden: Geschlossene Gasthäuser, Berichte über Messerangriffe und steigende Wohnkosten verunsichern die Bevölkerung.

Der Politiker kritisiert gravierende Probleme in Deutschland, darunter Bürokratieverstrickung, Digitalisierungsrückstand, Energiekostenexplosion, Fachkräftemangel und Nachfrageausfall. Insbesondere die Automobilindustrie stehe vor schwierigen Zeiten, was sich auch auf die Wirtschaft und das Leben der Menschen auswirke.

Palmer fordert eine nationale Kraftanstrengung dafür, die deutsche Wirtschaft wieder anzukurbeln. Dazu gehörten die Reduzierung der Bürokratie, eine Förderung des Leistungsprinzips und eine raschere Umsetzung einer preiswerten und klimaneutralen Energieversorgung. Zudem sei eine Antwort auf die Investitionsanreize der USA nötig, um den Standort Deutschland zu stärken.

Angesichts der Migrationsfrage plädiert Palmer für eine gerechte und klare Handhabung der Migration. Kriegsflüchtlinge sollten weiterhin Unterstützung erhalten, während eine konsequente Abweisung von unberechtigten Einwanderern notwendig sei.

Abschliessend betont Palmer, dass der Aufstieg der AfD nicht durch Beschimpfungen und moralische Abwertung bekämpft werden könne, sondern durch kluge Problemlösungen. Deutschland müsse die Ängste der Menschen ernst nehmen und Hoffnung für die Zukunft geben, um dem drohenden wirtschaftlichen Niedergang entschieden entgegenzutreten.