Die SRG lässt keine Gelegenheit aus, das attraktive politische Sujet des Klimawandels zu beackern.

In den letzten Wochen prognostizierte «SRF Meteo» regelmässig zu hohe Temperaturen; um bis zu acht Grad lag der Staatssender daneben, wie die Weltwoche aufdeckte.

Diese Woche folgte – vermutlich auf Anraten von Kommunikationsexperten – der Bussgang des «Meteo»-Chefs Thomas Bucheli. Angespannt gestikulierend und auffällig oft stockend, erklärte er wortreich und ausschweifend, «die Technik», «die Modelle» und die «Algorithmen» trügen Schuld an den Fehlprognosen. Anschliessend betete er die prominenten Standard-Entschuldigungsformeln herunter und gelobte schein-reumütig Besserung – ganz nach Krisenprotokoll.

Leid taten ihm natürlich nicht die tendenziösen Fehlprognosen, sondern wohl nur, dass sie aufgedeckt worden waren.

Zudem blieb Thomas Bucheli den Zuschauern die Erklärung schuldig, weshalb die «vollautomatisierte Berechnung» stets zu hohe, nie aber zu niedrige Temperaturen vorausgesagt hatte. Womöglich kam ihm das nicht ganz ungelegen.

Auch dass man laut Bucheli die Prognose-Algorithmen «gar nicht von Hand beeinflussen kann» – wieso eigentlich nicht? –, wird ihm nur recht gewesen sein. Wie SRF allerdings gedenkt, «mit Hochdruck» einen Fehler zu korrigieren, den man offenbar von Hand nicht beeinflussen kann, wird sich zeigen.

Es ist nicht das erste Mal, dass SRG beim Schüren der Klimahysterie auffliegt. Nach der geheuchelten Entschuldigung und zwei Wochen Zurückhaltung wird aber auch diese Krise ausgesessen sein. Und dann kann es wieder von vorne beginnen.

Die Klimahysterie ist tot, es lebe die Klimahysterie.