«Das ist der geheime AfD-Spender»: Die Schlagzeile klingt nach investigativem Journalismus. Ein deutsch-schweizerischer Immobilienunternehmer hat die AfD mit einer grosszügigen Spende unterstützt. Nun ist sein Name bekannt, und umgehend beginnt die Spurensuche der Schweizer Medien. Mit inbegriffen: eine Wagenladung voller Verschwörungstheorien.
Seltsam nur, dass man sich nicht im selben Mass für Reiche interessiert, die linke Anliegen finanzieren.
Den Ursprung nahm die Story, die keine ist, bei den Blättern von CH Media, danach wurde sie dankbar von anderen Portalen übernommen. Es geht um Henning Conle, einen Immobilienunternehmer und Milliardär aus Duisburg, der später auch die Schweizer Staatsbürgerschaft erlangte. Der Mann ist ein Phantom, man findet wenig Informationen über ihn. Er hat also alles richtig gemacht.
Bis auf das natürlich: «Henning Conle, der rätselhafte Milliardär und AfD-Spender, pflegt enge Kontakte zur Schweizer Politik. Sogar Bundesrat Rösti traf ihn bereits persönlich», schreibt nau.ch atemlos. Ein AfD-Spender? Das geht natürlich gar nicht. Wo kommen wir hin, wenn jemand, der Geld hat, einer demokratisch legitimierten Partei Spenden zukommen lässt?
Die Sache mit Rösti lässt sich kurz abhaken: Er war mal zu Gast an einem SVP-Treffen, zu dem Henning Conle ebenfalls eingeladen war. Damit hat es sich. Auch wenn es in der Medienberichterstattung klingt, als würden bei Rösti und Conle bald die Hochzeitsglocken erklingen. Journalisten sind sehr grosszügig mit sich selbst, wenn sie irgendwo eine unheilige Allianz vermuten.
Soweit klingt das alles aber noch nicht skandalös, daher ist es Zeit für ein paar Schüsse ins Dunkle, vielleicht trifft ja einer? Die Journalisten überschlagen sich förmlich.
Bei der Spende von Conle an die AfD könnte es sich laut Medien um eine illegale Parteienfinanzierung gehandelt haben. Weil sie mutmasslich über einen «Strohmann» gelaufen sei. Es wimmelt von Konjunktiven.
Eine Zeitlang figurierte Conle in der Bilanz unter den «300 reichsten Schweizern», irgendwann verschwand sein Name aus der Liste. Besonders prickelnd klingt auch das nicht: Er ist nicht der einzige Schwerreiche, der es lieber so hat.
Die Auswertung von Flugdaten von Conles Privatjet hätten zudem ergeben, dass sein Lebensmittelpunkt in der Schweiz liegt. Das klingt nach einer gross angelegten Recherche, nur war sie unnötig, denn der Mann hat gar nie etwas anderes behauptet.
Und schliesslich: Hennig Conle habe ein Netzwerk aufgebaut, das «bis in die höchsten Kreise der Schweizer Politik reicht». Der Beleg dafür? Der erwähnte SVP-Anlass vor acht Jahren, bei dem er dabei war, mehr gibt es da nicht.
Unterm Strich bleibt: Ein reicher Mann aus Deutschland, der inzwischen auch Schweizer ist und hauptsächlich hier lebt, unterstützt eine Partei in seiner alten Heimat, in der er unternehmerisch nach wie vor tätig ist. Wenn das bereits Anlass zu heilloser Aufregung ist, ist nur zu hoffen, dass in den Redaktionsstuben genügend Defibrillatoren hängen.
Was man sich aber fragen muss: Warum echauffiert sich umgekehrt niemand über Millionäre und Milliardäre, die mit ihrem Geld linke Anliegen, Parteien und Medien finanzieren und damit massgebend in die Meinungsbildung eingreifen?
Da gibt es beispielsweise die Gebrüder Meili, die bei der Lancierung des Onlinemagazins Republik Millionen reingebuttert haben. Oder die Roche-Erbin Beatrice Oeri, die laut Schätzungen über die «Stiftung für Medienvielfalt» bis zu dreissig Millionen in die «TagesWoche» gepumpt hat, nur, um der «Basler Zeitung» etwas entgegenzusetzen, aber ohne jeden kommerziellen Erfolg und bis zum bitteren Ende mit der Einstellung des seltsamen Mediums.
Hansjörg Wyss, Schweizer Philanthrop in den USA, Schätzungen zufolge rund 6 Milliarden Dollar schwer, ist seit vielen Jahren mit grosszügiger Unterstützung von Organisationen darum bemüht, den «Green New Deal» zu verwirklichen, eine illiberale Vision, nach der wir gemäss den Regeln irgendwelcher Öko-Religionen unter Bevormundung zu leben haben. Und Carmita Burkard Kroeber, eine der Erbinnen des Sika-Konzerns, liess 2023 vor den eidgenössischen Wahlen eine Million Franken springen – für die Grünen.
Das alles ist bekannt, wurde aber nie begleitet von Vorwürfen und Gerüchten. Es scheint klar: Es gibt gute und böse Millionäre beziehungsweise Milliardäre. Spendet einer an die AfD, muss man dringend ein Abendessen vor acht Jahren als Beleg für sinistre Machenschaften ausgraben. Finanziert jemand Medien, die nichts anderem dienen als Umerziehungsmassnahmen im Auftrag des Zeitgeists, lässt man ihn laufen.
Der Grund dafür dürfte sein, dass in diesen Fällen die Medien dieselben Feindbilder haben wie die Spender. Bei den Gebrüdern Meili und Beatrice Oeri ging die Mission gegen Christoph Blocher, von dem man befürchtete, er werde mit den Gratiszeitungen, die er 2017 kaufte, Politik machen.
Die Wahrheit sieht anders aus. Die bewussten Blocher-Blätter sind völlig unpolitisch geblieben bis auf Blochers eigene wöchentliche Kolumne. Die Republik und die von der «Stiftung für Medienvielfalt» gestützten Medien hingegen sind missionarische Leuchtturmprojekte der Linken. Das muss man auch mal schaffen: Man ergattert Abermillionen von Unterstützungsgeldern für Medienprojekte gegen etwas, das es gar nicht gibt.
Finanzströme, Spendenaktivitäten und «Netzwerke» sind für die meisten Schweizer Journalisten auch in Zukunft nur dann von Interesse, wenn sie in eine Richtung gehen, die sie persönlich nicht unterstützen. Alle anderen können unbehelligt tun und lassen, was sie wollen. Oder erhalten sogar Beifall.
Dieser Text ist zuerst erschienen auf nebelspalter.ch
Einer der Hauptgründe meines Austritts aus der AfD 2020 waren die Strafzahlungen,die die AfD an die Bundestagsverwaltung nach meinem Dafürtun zu recht leisten mußte. Denn letztlich hätte ich mit meinen Mandatsträgerabgaben - also mit meiner "Freizeit" der schlecht bezahlter Nebenjob als Kommunalpolitiker nebst bewerfen mit Dreck war - die unentschuldbaren Fehltritte von Weidel und Meuthen querfinanziert. Wer Compliance-Richtlinien beruflich kennt muß sie anwenden oder ist ein Schuft.
"Die Medien" sind wie Primaten im Zoo, die mit dem werfen, was sie vorher selber ausgeschieden haben. Kann man es ihnen verübeln ? Sitzen sie doch den ganzen Tag in ihrer eigenen kleinen Welt, abhängig von Pflegern und Leckerchen, die ihnen gelegentlich zugeworfen werden, ständig an sich selber spielend. Und völlig egal, wie laut sie schreien mögen. Ihre Insignifikanz wird jeden Tag größer.
" Geht das Geld an linke Kräfte, kräht hingegen kein Hahn danach " ? Das Ganze zeigt wer die Medien steuert u. wie sehr diese infiltriert sind ! Ein Musterbeispiel dafür sind die deutschen, zwangsfinanzierten ÖR Medien wie ARD / ZDF / WDR/ ... . Bei denen sitzt man bei Gehirnwäsche " wirklich " in der ersten Reihe ! Das gleich Prinzip wird auch in der Schweiz oder in Österreich von linken Parteien angewandt. " Wer die Medien u. Journalisten kontrolliert, kontrolliert auch das Volk "