Fünf Jahre lang hatte die Regierungskoalition aus ÖVP und Grünen in Österreich Zeit für den Tatbeweis. Das Ergebnis: Rekordinflation, unbezahlbare Lebenskosten und Abbau von Grundrechten während Corona.

Die Leistungsbilanz der Regierung vor der heutigen Wahl ist haarsträubend. Den meisten Österreichern geht es messbar schlechter als je zuvor. Die Opposition in Form der FPÖ müsste heute deshalb laut sämtlichen Wahlumfragen stärkste Partei werden.

Das Einzige, was Bundeskanzler Karl Nehammer und seinen Verbündeten zu ihrem Niedergang in den letzten Wochen einfiel: Die Dämonisierung des Gegners. Wenn man selbst nichts vorweisen kann, muss man Angst vor der Alternative verbreiten.

Schützenhilfe erhielten sie dabei von den grossen Medienhäusern. Unisono verkündeten diese, die Freiheitlichen unter Herbert Kickl würden die Demokratie abbauen, politische Gegner verfolgen und die Republik in finstere Zeiten zurückführen. Das Problem ist nur: Finsterer als derzeit kann es für die Bevölkerung in Österreich kaum mehr werden.

Sicherheitshalber wurde die Brandmauer gegen die FPÖ hochgezogen. Keine andere Partei will mit Herbert Kickl zusammenarbeiten, selbst wenn dieser die Wahl gewinnt.

Vielleicht reicht diese Strategie sogar, um den totalen Absturz zu verhindern. Aber eine Regierung ohne FPÖ-Beteiligung wird es wohl nur geben, wenn sich drei oder sogar vier Wahlverlierer zu einer bunten Koalition zusammenschliessen.

Den Freiheitlichen könnte nichts Besseres passieren. Fünf weitere Jahre Chaos, ungezügelte Migration und weniger Geld am Ende des Monats für den Normalbürger: Dann winkt der FPÖ als Opposition 2029 die absolute Mehrheit. Denn es ist ein schlechtes Rezept der Mächtigen, das Elend zu verlängern.

Sogar die Geduld der notorisch stoischen Österreicher hat irgendwann ein Ende.