Vielleicht war es der Kassenerfolg des «Barbie»-Films, der die nach Erfolgen dĂŒrstenden DFB-Verantwortlichen zu diesem letzten Verzweiflungsschritt getrieben hat: Die neuen AuswĂ€rtstrikots der Deutschen sollen pinkfarben sein.

Da es sich allerdings bei der kommenden EM nicht um MÀdels handelt, sondern um Jungs, auch wenn bei den Puppen untenrum alle Hinweise darauf fehlen, sollten sie doch wenigstens rollengerecht auflaufen, also als Ken, und der trÀgt Hawaiihemden und blondes Strubbelhaar, also in seiner Beach-Version. Surfbrett gehört dazu.

Wahrscheinlich aber werden Surfbretter nicht genehmigt in diesem Brutalo-Sport mit seinen Tretern. Obendrein wird es schwierig sein, zu lokalisieren, fĂŒr welches Land genau jetzt Goretzka und Co. auflaufen sollen.

Welches Land trĂ€gt Pink in der Nationalfahne? Antwort: Mauritius, der sĂŒsse kleine Inselstaat im Indischen Ozean.

Aber: Im Fussball gab es tatsÀchlich mal eine Mannschaft, die in Pink auflief. Es war der HSV in der Saison 2015/2016. Immerhin konnte er sich vor dem Abstieg retten und landete am Ende auf dem grauen zehnten Platz im Mittelfeld.

Da man sich beim DFB also fĂŒr das hergebrachte schwarz-rot-goldene «Zeigzeug» (Heidegger) zu schĂ€men scheint, was kein Wunder ist, wenn man den Zustand des Landes betrachtet, stellt sich die Frage, ob man die Mannen von vornherein als Abgesandte aus Barbie-Land vorstellt, aus einem Fantasiereich, in dem jeder Tag mit sonnigem GlĂŒck beginnt. Immerhin ein Land, das der BundesprĂ€sident als das «beste Deutschland, das wir je hatten» bezeichnet.

FĂŒr den Wettkampf allerdings wĂŒnscht sich der Fussballfan dann doch statt Pink wohl eher Punk.