Das chinesische Versprechen vor rund vier Jahren war riesig – und weckte die grossen Träume: «Wir wollen mit den Grasshoppers Titel gewinnen und in der Champions League eine feste Grösse werden.» Diese Worte stammten vom früheren Präsidenten Sky Sun.
So verlockend der Name war, so dunkel ist die Realität – oder (finanziell gesehen) so tiefrot. Das Defizit 2020/21, in der ersten Saison im Besitz der chinesischen Fosun-Gruppe: 4 Millionen Franken. In der zweiten: 14 Millionen. In der dritten soll es sich nochmals im Rahmen von 14 Millionen bewegen. Macht zusammengezählt 32 Millionen. Dazu kommen die 8 Millionen für die Übernahme von 90 Prozent der Aktien. Und als Zugabe die Rechnungen für den laufenden Betrieb. Momentan beläuft sich der Aufwand auf gegen 45 Millionen. Und eine Linderung ist nicht in Sicht.
Dennoch stehen nun die nächsten ausländischen Investoren bereit. Andras Gurovits, krisenerprobter (Zürcher) Vizepräsident des Rekordmeisters, verkündete am Mittwochabend «sehr gute Nachrichten» für den Klub: «96,5 Prozent der Aktien der Grasshopper Fussball AG werden vom Los Angeles FC übernommen.»
Larry Freedman, Co-Präsident des amerikanischen Vereins, sagte danach nicht ohne Pathos: «Wir haben einen Stern auf dem Trikot, weil LAFC einmal Meister wurde in der Major League Soccer. Wir waren völlig erstaunt, dass die zwei Sterne auf dem Trikot von GC für über zwanzig Meistertitel stehen!» Man wolle darum dafür sorgen, dass dem wieder mehr Rechnung getragen werde. Freedman: «Es sollen darum auch wieder mehr Leute zu den Spielen von GC kommen.»
Dann wurde die Frage nach dem Kaufpreis und möglichen Investitionen aufgeworfen. Die ebenfalls anwesende Finanzchefin Stacy Johns äusserte sich kryptisch: «Über den Kaufpreis geben wir keine Auskunft. Wir sind uns auch bewusst, dass der Klub bisher ein grosses Defizit hatte. Aber klar ist auch: Wir wollen gewinnen, und wir sind bereit, hier zu investieren.»
So ähnlich hatte es vor vier Jahren schon einmal getönt. Immerhin kommt mit dem neuen Besitzer aber so etwas wie Hollywood-Zauber nach Zürich und Niederhasli. Der Schauspieler Will Ferrell, der ebenfalls zu den Eigentümern gehört, könne sich durchaus vorstellen, einmal ein GC-Heimspiel zu besuchen, sagte Freedman.
Freedman tat dies nicht auf dem GC-Geschäftssitz in Niederhasli, sondern am Mythenquai in Zürich Wollishofen im Klubhaus der Rudersektion. Dorthin hatte man die Journalisten eingeladen. Damit wolle man die Verbundenheit mit der Stadt Zürich unterstreichen, sagte der leidenschaftliche Ruderer Andras Gurovits.
Womit er indirekt das grösste Problem des 27-fachen Schweizer Meisters ansprach. Solange das neue Stadion auf dem Hardturm-Areal nicht gebaut wird, hat der Grasshopper Club weder eine Heimat noch einen Rückhalt in der eigenen Stadt. Auch deshalb gehen die Amerikaner ein nicht zu unterschätzendes Risiko ein.
Die haben wohl zu viel Geld, das gewaschen werden muss...
Test hallo hallo test
Provinz bleibt Provinz, GC betreffend.