Ideologie kostet Geld. Zu dieser Ansicht muss kommen, wer die Ergebnisse verschiedener Börsenprodukte vergleicht: Der S&P-500-ESG-Index enthält nur diejenigen der 500 grössten US-Konzerne, die sich ökologischen und sozialen Kriterien verpflichtet haben.

Dieser Nachhaltigkeitsindex hat in diesem Jahr 27,6 Prozent zugelegt. Das ist minimal weniger als der nackte S&P 500, der ein Plus von 28,4 Prozent aufweist. Der Conservative American Values ETF und der Point Bridge America First ETF, beides Produkte, die unter anderem auf Rüstung, Alkohol und fossile Energie setzen, liefen mit einem plus 26,5 und 22,5 Prozent minimal schlechter.

Sowohl hinter den nachhaltigen Fonds wie auch hinter denen, die ohne «den woken Scheiss» auskommen, wie sich James Fishback, einer der Fondsbetreiber, ausdrückt, stehen Manager, die sich für ihre Arbeit fürstlich entlohnen lassen. Das macht diese gemanagten Fonds für die Anleger teuer.

Sie können deswegen getrost weghören, wenn die Argumente ausgetauscht werden. Der erwähnte Mr. Fishback wendet sich lautstark gegen die Förderung von Diversität in Unternehmen – vor allem gegen angebliche Quoten für Minderheiten bei Einstellungen oder Beförderungen. Dahinter stecke eine einfache wirtschaftliche Logik, so der Fondsmanager: «Unternehmen, die auf der Grundlage von Fähigkeiten einstellen und befördern, werden sich besser entwickeln als solche, die dies auf der Grundlage von Herkunft und Geschlecht tun.» Er nennt das «Verrat am Leistungsprinzip».

Mag sein, genauso wie die andere Seite behauptet, dass ihre Produkte langfristig einfach erfolgreicher sein müssen, weil sie moralische Werte hochhalten. Geldanleger, die auf Rendite achten, brauchen diese Hinweise nicht. In ein Produkt zu investieren, das schlicht und automatisch beispielsweise den S&P 500 nachbildet, genügt.