Nach der Entlassung des ehemaligen Generals und kriegserfahrenen Joaw Galant wird nun einer ins Verteidigungsministerium einziehen, der in Verteidigungsfragen völlig unerfahren ist. Einer, der weder die Armee noch das Verteidigungsministerium von innen kennt – der bisherige Aussenminister Israel Katz.
Das ist brandgefährlich: Denn eine Einarbeitungszeit hat der neue Verteidigungsminister nicht. In Teheran drohen die Mullahs mit einem massiven Angriff auf Israel – und auch an anderen Fronten, von Gaza über den Libanon bis in den Jemen, ist Israel im Krieg.
Galant wurde nicht entlassen, weil er einen schlechten Job gemacht hat. Netanjahu hat ihn auf die Strasse gesetzt, weil er seine Koalition retten wollte. Der Premier hat es versäumt, einen Plan für die langfristige Verwaltung des Gazastreifens zu beschliessen, und er hat einem Abkommen zur Freilassung der Geiseln in Gaza keine Priorität eingeräumt.
Vor allem aber hat sich Galant den Versuchen Netanjahus widersetzt, ein Gesetz zu verabschieden, das die Mehrheit der jungen Ultraorthodoxen von der Wehrpflicht befreien soll. Was für Galant nicht akzeptabel ist, da die Armee dringend auf mehr Soldaten angewiesen ist. Das stehende Heer und die Reservisten stehen unter ausserordentlichem Druck. Die Armee braucht deshalb alle Rekruten, die sie bekommen kann.
Mit Galants Entlassung will Netanjahu die Ultra-Frommen besänftigen. Denn ohne die Ultras könnte die radikalste Koalition in Israels Geschichte kaum überleben.
Der bisherige Aussenminister Katz, der Gallant ablösen wird, ist ein Likud-Loyalist. Er wird wird sich an die Vorgaben des Premierministers halten.
Netanjahu hatte in seinen früheren Koalitionen immer starke Verteidigungsminister neben sich – zum Beispiel Ehud Barak, Benny Gantz, Mosche Jaalon und zuletzt Galant. Er legte Wert darauf, sich mit ihnen zu beraten, ihre Meinungen einzuholen und die Verantwortung zu teilen. Jetzt setzt er einen Ja-Sager an die Spitze eines der wichtigsten Ministerien ein.
Mit der Entlassung seines ärgsten Kritikers ist Netanjahus Macht auf absehbare Zeit gesichert. Was bedeutet: Premier Netanjahu hat sich zum De-facto-Verteidigungsminister gemacht. Israels Kriegsführung wird zu einer One-Man-Show, in der Diskussionen über Strategien weder erwünscht noch zugelassen sind. Das Fehlen von Meinungsvielfalt ist immer gefährlich, besonders aber im Krieg, wenn möglichst viele Köpfe gefragt sind.
Pierre Heumann: Galant wurde nicht entlassen, weil er einen schlechten Job gemacht hat?!?!!? Das muss man 2-mal lesen, um zu glauben, was Herr Heumann da wirklich geschrieben hat. Massenmord an palästinensischen Frauen und Kindern. Zerstörung von Häusern, Krankenhäusern usw. Job machen?!?!?! Israel ist ein Staat der die Basis hat von LANDRAUB!!! Das ist der Anfang des ganzen Übels. Wer nun Daumen runter macht, der sollte sich über Ethik und Moral mal ernsthaft Gedanken machen!
Sorry, Hr. Heumann, Ähnliches steht auch in der linken „Haaretz“. /Wie in vielen westlichen Ländern gibt es auch in Israel einen „deep state“. Progressive, globalistische Elemente in der Legislative, Exekutive u. Judikative. / Z.B. 2023 als Galant via Press.Konf. den MP aufforderte die Justizreform zu stoppen, (Netanjahu war im Ausland!) brachen die Strassenproteste aus. Er hat mit der Bidenadministration gegen Netanjahu agiert und das mehrmals.Vertrauen? Zerstört! Also den Sumpf trocken legen!
Man fragt sich, wie vieler weiterer Kriege und Niederlagen es noch bedarf, bis Israel es lernt, ein (1) Volk zu sein. Und nicht ein Haufen Lobbyisten.